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Vogelgrippe Ist Geflügelpest in Deutschland und Sachsen-Anhalt eine Gefahr für Gänsebraten zu Weihnachten?

Die Vogelgrippe ist in einigen Teilen Deutschlands wieder auf dem Vormarsch. Die für Tiere wie Hühner und Gänse hochansteckende Krankheit ist für Menschen an sich ungefährlich. Was beim Weihnachtsbraten zu beachten ist.

Von Sophie Weinmann Aktualisiert: 17.12.2023, 11:10
Die Weihnachtsgans gehört für einige Leute zum traditionellen Weihnachtsessen. 
Die Weihnachtsgans gehört für einige Leute zum traditionellen Weihnachtsessen.  Symbolbild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Magdeburg - Seit dem Herbst gibt es immer mehr Fälle von Vogelgrippe in Deutschland. Die Infektionskrankheit, die sich hauptsächlich unter Vögeln verbreitet, hat im Herbst und Winter Hochzeit - Zugvögel bringen sie auf ihrer Reise mit ins Land. Unter anderem wurde im Kreis Stendal in Sachsen-Anhalt ein Fall nachgewiesen.

Auf die Gans zu Weihnachten muss in Deutschland dennoch nicht verzichtet werden. Verkauft wird nur das Fleisch gesunder Tiere. Die Gefahr, sich darüber anzustecken, ist verschwindend gering. Denn auf Menschen übertragbar ist die Krankheit nur bei intensivem Kontakt mit den Viren, ein schwerer Verlauf eher selten. 

Was ist die Vogelgrippe?

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest oder aviäre Influenza genannt, ist eine Vireninfektion mit Influenza-Viren. Hauptsächlich betroffen sind Vögel, unter anderem  Wasservögel wie Enten, Gänse, aber auch  Hühner.

Wie ansteckend ist die Vogelgrippe?

Bei Geflügel ist die Erkrankung hoch ansteckend. Sie verbreitet sich über viren-belasteten Staub, Wasser oder über Tröpfchen. 

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Für Menschen oder andere Säugetiere ist die Vogelgrippe bisher wenig ansteckend. Sie tritt meist nur nach intensivem und langem Kontakt auf, was nur bei Personen der Fall ist, die generell viel mit Vögeln zu tun haben.

Bricht in einer Gegend die Vogelgrippe aus, entscheidet die kommunale Verwaltung, welche Beschränkungen und Bekämpfung angemessen sind. 

Wie ist die Lage in Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt wurde unter anderem im Landkreis Stendal ein Fall von Vogelgrippe bei einem wilden Vogel festgestellt. Es wurden bisher keine Beschränkungen erlassen, die Lage wird gerade aber beobachtet. 

Wie kann man sich vor der Vogelgrippe schützen?

Der beste Schutz ist, sich von kranken oder toten Vögeln fern zu halten. Sollten während eines Spaziergangs tote Vögel gefunden werden, ist es gut, das Veterinäramt über den Fund zu informieren.

Eine gute Händehygiene ist auch unabhängig von der Vogelgrippe hilfreich.

Kann ich mich über Fleisch von gekauftem Geflügel mit der Vogelgrippe anstecken?

Komplett kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Menschen am Gänsebraten zu Weihnachten mit der Vogelgrippe anstecken. Das bestätigt auch die Leiterin des Referats Lebensmittel der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, Christa Bergmann, auf Nachfrage.

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Das passiere aber so selten, dass es beim statistischen Bundesamt keine Daten dazu gibt. Die Krankheit werde hauptsächlich, wenn überhaupt, von lebenden Tieren nach intensivem Kontakt auf den Menschen übertragen.

"Da das Virus gegenüber hohen Temperaturen empfindlich ist, gelten gut durcherhitzte Lebensmittel als unbedenklich", so Christa Bergmann. Wenn eine Gans zu Weihnachten normal als Braten zubereitet wird, könne sie in der Regel unbedenklich verzehrt werden.

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Dabei sei aber darauf zu achten, dass die Gans und auch andere Geflügeltiere an allen Stellen für minimal zwei Minuten mindestens auf 70 Grad Celsius erhitzt wurden. Nach dem Kochen oder Braten sollte das Fleisch weder eine rote noch eine rosa Farbe haben. Dann ist das Fleisch durch - und dem Weihnachtsessen steht nichts mehr im Weg.