Theaterstück Welthits im Schlachthaus
Was bedeutet Respekt vor dem Leben? Das ist eine der zentralen Fragen in dem Zwei-Personen-Stück „Tod eines talentierten Schweins“ im Magdeburger Schauspielhaus.
Magdeburg. - Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln, um plötzlich klar zu erkennen, was im täglichen Umgang mit den Dingen aus dem Blick geraten ist. Roman Sikora ist ein Meister der Zuspitzung humaner und gesellschaftlicher Entgleisungen. Mit seinem Stück „Tod eines talentierten Schweins“ macht er genau das. Das Schwein heißt Miroslava. Marie-Joelle Blazejewski schlüpft dazu auf der Bühne in eine hautenge blassrosa Hülle, grunzt, bewegt sich wie ein Schwein, und kann singen. Das macht sie zu etwas Besonderem auf dem Schlachthof, weshalb sie so lange leben darf, wie ein Schwein natürlicherweise im Durchschnitt lebt, also 15 Jahre. Doch auch dann wird ihr „Glück“ brutal beendet, wie bei mehr als 50 Millionen ihrer Artgenossen jährlich in Deutschland.