Umweltminister Aeikens überreicht Harzer Innovationspreis an Wärmetechnik Quedlinburg Anlage produziert Kälte und Wärme zugleich
Wernigerode. Eine technische Anlage, die Gebäude gleichzeitig heizen und kühlen kann, hat die Firma "Wärmetechnik Quedlinburg Klimabau GmbH" entwickelt. Dafür ist sie mit dem Harzer Innovationspreis ausgezeichnet worden, der mit 10 000 Euro dotiert ist.
Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) hat die "Innova" verliehen. Der Politiker bekannte launig: "Da freut sich ein Umweltminister besonders, dass es ein Unternehmen gewinnt, das in Sachen Energieeffizienz unterwegs ist."
Das Prinzip der Klimatechnik aus Quedlinburg beruht auf Gesetzen der Thermodynamik wie die Kraft-Wärme-Kopplung und die Kälte-Wärme-Kopplung, wobei die in der Anlage eingebaute Wärmepumpe von einem Gasmotor angetrieben wird. Laut Geschäftsführer Franz Scheffel könne die Anlage Nutzungsgrade bis zu 3 vorweisen, das bedeute, aus einem Kilowatt Primärenergie werden drei kW Nutzenergie bereitgestellt. Zu den weiteren Vorteilen zähle, dass der Energiebedarf und der CO2-Ausstoß halbiert werden könne. Als Absatzmärkte gelten Gebäude, in denen Wärme und Kälte benötigt werden: Kliniken, Supermärkte, Rechenzentren, Büros.
Die Harzer Techniker haben für ihre "Innova"-Bewerbung eng mit dem Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik der Magdeburger Universität zusammengearbeitet. In den dortigen Laboren, so Scheffel, habe eine Pilotanlage ihre Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Im vierten Quartal werde eine erste 350 000 Euro teure Anlage an einen Kunden ausgeliefert. In Quedlinburg sind insgesamt 86 Frauen und Männer, darunter 13 Lehrlinge, beschäftigt. Der Klimabau hat zuletzt einen Jahresumsatz von fünf Millionen Euro erwirtschaftet.
Weitere Innova-Finalisten waren die Firmen "Katronic" (Wernigerode) mit Ultraschall-Messsensorik und "Microvista" (Blankenburg), Anbieter industrieller Computertomographie.