Unbemannte Aufklärungsflüge Drohnen-Testzentrum Cochstedt simuliert Einsätze
Cochstedt/dpa - Wie können sich Retter nach Naturkatastrophen schnell einen Überblick verschaffen und Verletzte ausfindig machen? Die Antwort darauf wird auf dem ehemaligen Flughafen in Cochstedt (Salzlandkreis) erforscht und könnte lauten: mit Drohnen. Am Mittwoch simulieren die Forscherinnen und Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vor Ort erstmals Rettungseinsätze mit einer Drohne, die ein spezielles Kamerasystem hat. Das Erkennen von Personen soll anhand von Puppen erprobt werden - das Lagebild wird dann in Echtzeit an die Einsatzkräfte am Boden geliefert.
Das Drohnen-Testzentrum in Cochstedt ist das erste Reallabor seiner Art in Europa. Start-Ups, Universitäten und die Luftfahrtindustrie sollen dort ihre Drohnen-Projekte auf fast 40 Quadratkilometern erproben können. Der Flughafen liegt rund 35 Kilometer entfernt von Magdeburg in dünn besiedeltem Gebiet.
Der ehemalige Militär- und spätere Verkehrsflughafen hatte sich bei der Suche nach einem deutschen Drohnen-Zentrum unter 20 Bewerbern durchgesetzt. Als Verkehrsflughafen hatte sich der Flugplatz nicht rentiert. Ende März nahm das Testzentrum den Betrieb auf. Die Landesregierung kündigte an, in den kommenden Jahren weitere 15 Millionen Euro in den Standort zu investieren.