Maschinenbau Global Player aus der Börde: Laempe erweitert Standort bei Magdeburg
Einst als verlängerte Werkbank gedacht, hat sich Meitzendorf mittlerweile zum Hauptstandort von Laempe entwickelt – und der Maschinenbauer investiert weiter in Sachsen-Anhalt.
Meitzendorf - „Mut zu neuen Wegen“ steht an einem Deckenkran in der Werkhalle von Laempe Mössner Sinto (kurz „Laempe“) in Meitzendorf. Für Andreas Mössner ist das die DNA seines Unternehmens. „Wir müssen innovativ sein“, sagt der Co-Geschäftsführer. Da ist der Bau eines neuen Bürogebäudes, für den Laempe am 13. Oktober den Spatenstich feierte, auf den ersten Blick noch nicht der große Wurf.
Doch mit der Drei-Millionen-Euro-Investition will der Maschinenbauer sich für die Zukunft rüsten. „Wir wollen unsere Prozesse verbessern und Platz schaffen“, betont Co-Geschäftsführer André Klimm. Der bisherige Bürotrakt in Meitzendorf, einem Ortsteil von Barleben, ist voll. Weitere Mitarbeiter arbeiten in angemieteten Büros und Containern. Auch Flächen in der Produktion sind mit Büros belegt.
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Laempe hat längere Lieferzeiten durch Fachkräftemangel
Im Neubau will Laempe seine Büros zentralisieren. Hier soll ab Ende 2024 Platz für 100 Mitarbeiter sein. Dann wird auch in der Werkhalle dringend benötigte Fläche frei. Dort produziert Laempe vor allem Maschinen für Gießereien. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Kernfertigungstechnologien. Mit den Maschinen von Laempe stellen Gießereien Sandkerne her, mit deren Hilfe Teile aus Metall gegossen werden – zum Beispiel Bremsscheiben oder Motoren.
Die Maschinen von Laempe gehen zu rund 80 Prozent ins Ausland. „Wir sind als klassischer Maschinenbauer in der Welt zu Hause“, sagt Klimm. Die Auftragsbücher für 2024 sind ihm zufolge so gut wie voll. Probleme bereitet Laempe allerdings der Fachkräftemangel. „Wir haben längere Lieferzeiten, weil einfach das Personal fehlt“, meint Klimm.
380 Mitarbeiter hat Laempe aktuell, 250 davon arbeiten in Meitzendorf. „Der Standort war ursprünglich als verlängerte Werkbank gedacht, jetzt ist er unser Hauptstandort“, sagt Co-Geschäftsführer André Klimm. Perspektivisch sollen es laut Unternehmen noch mehr Mitarbeiter werden.
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Laempe arbeitet an Robotertechnik und 3D-Druckern
Auch die Kunden von Laempe spüren den Fachkräftemangel, weshalb das Unternehmen bei der Entwicklung den Fokus auf Automatisierung und Robotertechnik legt. Vor Kurzem stellte Laempe auch einen 3D-Drucker vor, der Kerne aus Sand druckt. „Damit haben wir noch einmal ganz andere Möglichkeiten“, sagt Klimm.
Anerkennung für die Investition von Laempe in den Standort Meitzendorf zollt André Rummel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Magdeburg, beim Spatenstich: „In diesen Zeiten, wo wir viele Probleme wälzen, sind Unternehmen, die Mut haben, gut für die Region.“
Passend dazu erzählt Co-Chef Andreas Mössner noch eine Anekdote: Bevor er im Jahr 1980 sein eigenes Unternehmen gründete, hatte Hans-Joachim Laempe der Firma Röperwerk angeboten, ihre Maschinen so weiter zu entwickeln, dass weniger menschliche Arbeitskraft nötig ist. Doch Röperwerk wollte nicht – man hatte damals genügend Aufträge. Also gründete der junge Ingenieur seine eigene Firma. Im Jahr 2009 kaufte Laempe schließlich Röperwerk. „Ein Unternehmen sollte niemals aufhören, innovativ zu sein“, lautet deshalb Mössners Fazit aus der Geschichte.