Nahverkehr Landesweite Handytickets für Nahverkehr über die App „Insa“ geplant
Die Nahverkehrs-App „Insa“ hat eine neue Bezahlfunktion bekommen. Was die App von anderen Anbietern unterscheidet und warum ihr erklärtes Ziel, mit nur einer App Nahverkehrstickets für ganz Sachsen-Anhalt kaufen zu können, noch lange nicht erreicht ist.
Magdeburg - Mit nur einer App Nahverkehrstickets für ganz Sachsen-Anhalt kaufen, egal in welchem Verkehrsverbund man gerade unterwegs ist – das ist das Ziel der neuen Ticketkauf-Funktion der Nahverkehrsapp-Insa. Doch bis dieses Ziel erreicht ist, dauert es noch.
Seit Anfang der Woche können Nutzer über die Insa-App Handytickets für den Nahverkehr kaufen – bisher ist diese Funktion jedoch nur für den Tarifbereich von Marego möglich. Darunter fallen etwa Magdeburg, Aschersleben, Schönebeck und Burg.
„Die Einbindung der vielen Tarife im Land und vor allem der tarifübergreifende Ansatz ist äußerst anspruchsvoll“, sagt Martin Böttcher vom Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt. Daher passiere die Umsetzung schrittweise. Im kommenden Jahr sollen etwa die Tarife des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes oder der Deutschen Bahn eingebunden werden. Bis dahin bieten andere Anbieter ähnliche Funktionen an.
Handyticket der Deutschen Bahn oder „Easy go“
Handytickets für den Nahverkehr im Land können beispielsweise auch über die App der Deutschen Bahn oder die App „Easy go“ der Magdeburger Verkehrsbetriebe gebucht werden. Doch: „Ein Verkauf über die Tarifgrenzen hinweg ist eine Funktion, die bisher keine der Apps anbietet“, sagt Böttcher. „Außerdem wollen wir die Tarife der verbundfreien Räume, zum Beispiel Harz und Altmark, in die App integrieren. Für die Regionen werden bislang gar keine Handytickets angeboten.“
Ein weiterer Unterschied zu den bestehenden Angeboten: „Die Vorverkaufsfunktion.“ Fahrkarten könnten damit bis zu 30 Tage im Voraus gebucht werden. Sollten die Nutzer das Ticket dann doch nicht mehr benötigen, könne es über die Service-Hotline storniert werden.
Bei Handytickets im Allgemeinen stellt sich schnell die Frage nach dem Missbrauch, etwa durch den Fahrtantritt ohne gültiges Ticket. „Um dem vorzubeugen, haben wir auf den Tickets eine Uhr platziert.“ So könne das Kontrollpersonal sehen, wann das Ticket gekauft wurde. Sie könnten dann „nach Kulanz entscheiden, ob der Kauf noch rechtzeitig vor der Fahrt erfolgte oder nicht“.