Wirtschaft Magdeburger entwickeln neue Atemmasken gegen Coronavirus
Magdeburg
Atemschutzmasken sind ein alter Hut. Das könnte man meinen, nachdem vor einem Jahr auch in Magdeburg und andernorts die Produktion von Masken unterschiedlicher Qualität und Nutzung an Nähmaschinen und in Manufakturen in die Höhe geschnellt ist.
Doch Kruno Stephan Thaleck, unter anderem seit über 25 Jahren Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinator, war mit der Schutzwirkung und dem berufsbedingt notwendigen Atemkomfort nicht glücklich. Er entwickelte in Magdeburg eine eigene Lösung.
Seit einem März 2021 läuft die Produktion
Mit seinem Unternehmen, der C3-GmbH als Teil der Thaleck-Group hat er Anfang März eine Produktion von neuartigen Masken in Magdeburg hochgefahren. Neun feste Arbeitsplätze mit zwei Stellen für Werkstudenten sind an der Produktionslinie entstanden. Das Besondere: Bei dem neuen Erzeugnis handelt es sich um eine zum Patent angemeldete Weiterentwicklung.
Der Fremdschutz einer medizinischen OP-Maske soll verbunden werden mit dem Eigenschutz und dem Atemkomfort, den eine FFP2-Maske mit Ventil bietet. Mit einer nach den Vorgaben des RKI entwickelten dualen Vlies-Abdeckung des Ventils wird Sicherheit für den Maskenträger wie für die Umgebung garantiert. Der Name der neuen Entwicklung: FFP2 „Breath-Clear“ Atemschutzmaske. Der Hersteller garantiert dabei, dass die Standards/Konformität der Normen EN 149 und EN 14683 erfüllt werden.
Patente und Markenschutz
Marken- und Patentschutz sind für verschiedene Aspekte des neuen Erzeugnisses angemeldet. Hintergrund der Neuentwicklung: Bis auf wenige Ausnahmen waren Ventilmasken für den Corona-Schutz kaum zu gebrauchen. Denn sie schützten den Träger vor einer Infektion, die Umgebung allerdings wurde mit möglicherweise virusbelasteten Aerosolen großzügig versorgt, erläutert Kruno Stephan Thaleck.
Eine Ausnahme sind jene Masken mit Ventil, die bereits werkseitig über eine Vliesabdeckung verfügen. Doch diese werden vorrangig im OP-Saal eingesetzt und sind sehr teuer. Kruno Stephan Thaleck sagt: „Bei unserer Entwicklung handelt es sich um Premiummasken, die vor allem auf Berufstätige und auf Menschen mit Atemwegserschwernissen ausgelegt sind - aber zu bezahlbaren Preisen.“ Ziel ist, dass Maskenträger über lange Zeit von einer Verringerung der Feuchtigkeit und Stauwärme profitieren. Das soll zu einem angenehmen Atemkomfort führen.
Gemeint sind mit dem professionellen Bereich beispielsweise das Gesundheits- und Pflegewesen, aber auch die Industrie, der Handel, die Gastronomie und Handwerksunternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht in Heimarbeit schicken können, sondern auf sicheren Schutz ihrer Belegschaft angewiesen sind. Der Unternehmer sagt: „Allein das Testen verhindert ja keine Infektion, genauso wie ein Schwangerschaftstest eine Schwangerschaft nicht verhindern kann. Es hilft nur qualitativ hochwertiger Schutz, der diesen Namen auch verdient.“
Rund 2500 Exemplare pro Schicht
In seiner Produktionslinie kann das Magdeburger Unternehmen im Moment pro Schicht rund 2500 Exemplare produzieren. Weitere Prozessoptimierung ist in Arbeit. Nach eigenen Angaben haben Gespräche mit Kunden bereits gezeigt, dass das Interesse sehr hoch ist. In der Produktionsstätte im Siriuspark an der Lübecker Straße werden die bereits CE-geprüften FFP2-Rohlinge mit den Ventilen in Handarbeit mit dem Vlies bestückt und durch eine hochmoderne Ultraschall-Schweißanlage verschweißt. Sofort im Anschluss kommen die neuen „Breath-Clear“ Masken in eine Durchlaufdesinfektion, wo sie mit UV-Licht bestrahlt werden. Im Anschluss werden sie einzeln in einer automatischen Verpackungsanlage in Kunststofftüten verpackt und in Kartons zu je zehn Stück zusammengestellt.
Kruno Stephan Thaleck sagt: „Es wäre sicher kein Problem gewesen, die Produktion mit Fördermitteln aufzubauen. Doch darauf habe ich bewusst verzichtet.“ Sprich: Das Geld, das er in die Maschinen, Räume und ins Material investiert hat, stammt aus der eigenen Tasche. Er ist überzeugt davon dass sich die Qualität, auch im Bereich von Atemschutzmasken, am Ende durchsetzen wird. Über weitere Details und den Verkauf der Masken berichtet er auf einer eigenen Homepage.