Im Nordzucker-Werk Klein Wanzleben beginnt die Verarbeitung am Montag Nach Könnern rollen schon die ersten Rübentransporte
Klein Wanzleben. Durch Sachsen-Anhalt fahren wieder die Rübenlaster. Sie befördern das Erntegut zu den Zuckerfabriken. Das Werk Könnern (Pfeifer Langen) wurde gestern mit den ersten Zuckerrüben beliefert. Südzucker startet in Zeitz am Sonnabend die Verarbeitung.
Der Nordzucker-Konzern, zu dem die Fabrik in Klein Wanzleben (Börde) gehört, fährt zunächst im Werk Schladen (Niedersachsen) die Anlagen an. An den folgenden Tagen (außer am Sonntag) soll dann jeweils in einem weiteren Nordzuckerwerk die Produktion anlaufen. Den Schlusspunkt setzen am Montag, 12. September, die Klein Wanzleber, sagte gestern Axel Schönecker, Chef im Rübenbüro des Werkes. Einige Lkw werden die Fabrik aber bereits am Sonnabend anfahren. "Die Ertragserwartung liegt über dem fünfjährigen Schnitt", sagte Schönecker. Deshalb werde die Kampagne bis zum 19. Januar dauern. Nordzucker erwartet in seinem gesamten Einzugsbereich eine durchschnittliche Zuckerausbeute von zwölf Tonnen je Hektar.
Auch der Dachverband Norddeutscher Zuckerrüben- anbauer geht von einer überdurchschnittlichen Ernte aus. Alle Proberodungen der Zuckerunternehmen deuteten darauf hin, heißt es in einer Mitteilung des DNZ, der regionalen Interessenvertretung von neun Anbauerverbänden in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Teil Sachsen-Anhalts. Auch der DNZ rechnet im Durchschnitt mit einem Zuckerertrag von zwölf Tonnen je Hektar.
Der Dachverband verteidigt die Zuckermarktordnung der Europäischen Union als Garant für Versorgungssicherheit. Entgegen den starken Preisausschlägen auf dem Weltmarkt seien die Verbraucherpreise in der EU weitgehend stabil geblieben, hatte Verbandschef Gerhard Borchert auf dem Verbandstag in Wolmirstedt kürzlich festgestellt.
Da Zucker aus Ernteüberschüssen freigegeben wurde, konnten Versorgungsengpässe überbrückt werden. Die Landwirte forderten eine Verlängerung der EU-Zuckermarktordnung ab 2015. Um die Versorgung in Europa abzusichern, müsse die Zuckerrübe den Vorzug vor Rohrzuckerimporten haben.Ratgeber