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"Man dreht sich im Kreis" Darum müssen Gastronomen in Sachsen-Anhalt immer mehr Ruhetage einlegen

Hohe Energie- und Lebensmittelkosten, Personalmangel, Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastronomie in Sachsen-Anhalt kämpft mit erheblichen Problemen. Besonders kleine, ländliche Betriebe stehen vor großen Herausforderungen.

Von dpa/DUR. Aktualisiert: 31.07.2024, 12:00
Personalmangel in der Gastronomie: Viele Hotels in Sachsen-Anhalt können abends keine Küche mehr betreiben.
Personalmangel in der Gastronomie: Viele Hotels in Sachsen-Anhalt können abends keine Küche mehr betreiben. Foto: dpa

Halle (Saale). - Gastronomen in Sachsen-Anhalt müssen aufgrund des anhaltenden Personalmangels immer häufiger Ruhetage einlegen. „Es müssen sich grundsätzlich die Rahmenbedingungen ändern“, erklärte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Michael Schmidt, auf Anfrage.

Seit der Mehrwertsteuersatz zu Jahresbeginn wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde, kämpft die Gastronomiebranche mit erheblichen Effizienzproblemen.

Ein Problem der Gastronomen: Hohe Energie- und Lebensmittelkosten

Zudem stellen die hohen Energie- und Lebensmittelkosten ein Problem für die langfristige Planung der Betriebe dar. Zur Entlastung der Betriebe wurde die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Corona-Zeit gesenkt.

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Schmidt betonte weiter, dass das Dienstleistungsgewerbe in Deutschland ein erhebliches Imageproblem habe. Die Attraktivität der Jobs in der Gastronomie müsse wieder gesteigert werden.

Dehoga-Präsident Michael Schmidt: Dienstleistungsgewerbe hat ein Imageproblem

Um dem schlechten Ruf entgegenzuwirken, hat die Investitions- und Marketinggesellschaft kürzlich in Zusammenarbeit mit Dehoga zwei Kooperationsabkommen abgeschlossen. Eines der Ziele ist es, Auszubildende aus Vietnam für das Gastgewerbe zu gewinnen.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bestätigte, dass viele Hotels in Sachsen-Anhalt abends keine Küche mehr betreiben können, weil ihnen das Personal fehlt. „Restaurants öffnen mittags oder abends nicht mehr oder führen komplette Ruhetage ein“, sagte Gewerkschaftssekretär Torsten Crämer.

Gastronomiebranche: Mehrwertsteuer steigt von sieben auf 19 Prozent

Dies führe dazu, dass die hohen Kosten nicht mehr gedeckt werden könnten: „Man dreht sich im Kreis.“ Wenn die Jobs in der Gastronomie nicht attraktiver gestaltet würden, etwa durch Tarifverträge und höhere Löhne, käme es zukünftig zu immer mehr Betriebsschließungen, so Crämer.

Besonders kleinere, ländliche Unternehmen seien hiervon betroffen.