Infektionen RS-Virus: Ärzte in Sachsen-Anhalt fürchten erneute Herbstwelle
Im vergangenen Jahr brachte das RS-Virus viele Kinderstationen an den Rand des Kollaps. In diesem Jahr droht eine erneute Welle der Atemwegserkrankung.
Magdeburg - Ärzte in Sachsen-Anhalt befürchten, dass sich das RS-Virus auch in diesem Herbst und Winter stark ausbreiten wird. „Experten gehen davon aus, weil die in der Coronapandemie entstandenen Immunitätslücken noch nicht geschlossen sind“, sagt Matthias Heiduk, Chefarzt der Kinder-und Jugendmedizin des Städtischen Klinikums Magdeburg.
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Die Atemwegserkrankung kann vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu schweren Verläufen führen. Aber auch Erwachsene können sich anstecken.
RS-Virus-Welle wie 2022 bedeutet Folgen für Versorgungsstrukturen
Aktuell sehe man im stationären Bereich aber noch keine Zunahme von Infektionen, so Heiduk. Man befinde sich jedoch erst am Anfang der Erkältungssaison. Momentan dominierten Rhinoviren, sagt der Chefarzt.
Darauf würden Abstrichuntersuchungen bei Kindern hinweisen. „Die Rhinoviren verursachen ebenfalls Atemwegserkrankungen. Die verlaufen jedoch meist nicht so schwer wie RSV-Infektionen“, sagt Heiduk.
Der Magdeburger Kinderarzt Gunther Gosch warnt derweil vor den Folgen, sollte sich das RS-Virus wie im Vorjahr ausbreiten. „Wenn es eine ausgeprägte Welle gibt, werden wie im letzten Jahr besonders die Strukturen der ambulanten und stationären Kindermedizin überbeansprucht werden“, sagt Gosch.
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Die Krankenkasse IKK geht nach eigenen Erhebungen davon aus, dass sich die Zahl der Hospitalisierungen im Vergleich zu 2020 verdreifachen könnte. Damals mussten 45 Patienten vollstationär behandelt werden.