Anglerglück in Magdeburg Sensationsfang an der Elbe: Ein "Störfall"
@$ID/[No paragraph style]:Magdeburg (mf). Der Magdeburger Angler Klaus Schwarz hat mit seinem Fang, einem 80 Zentimeter langen Stör in der Elbe, für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt. Der europäische Stör galt noch bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in der Elbe als heimisch, war seit den 1950er Jahren aus dem Fluss aber ganz verschwunden. Mit dem Bau der Staustufe in Geesthacht südlich von Hamburg hatte es kein Fisch mehr geschafft, in die obere Elbe aufzusteigen.
Der europäische Stör wächst im Bereich der französischen Küste des Mittelmeeres auf, ist aber auch dort fast ausgestorben. Die Fische erreichen ein Alter von mehr als 60 Jahren und eine maximale Größe von rund vier Metern. Wie Diplom-Biologe Jörn Geßner vom Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin erklärte, gibt es seit 2008 einen nationalen Aktionsplan zur Wiedereingliederung des europäischen Störes. Insgesamt wurden in diesem Rahmen 174 Fische im Bereich der Elbe eingesetzt. 150 tragen eine Plastikmarke zur Erkennung, 24 Fische sind sogar mit Sendern ausgerüstet. "Wir haben auch in Hohenwarthe Störe ausgesetzt, die schwammen aber stromabwärts", so Geßner.
Den aktuellen Fang schätzte der Experte als echten "Störfall" ein. Es handele sich um einen sibirischen Stör, wie er in Teichwirtschaften gehalten wird. Der "Exot" bereite zunehmend Probleme, weil er laut Geßner der Wiedereinbürgerung des europäischen Störs schadet.