Verdi-Arbeitskampf in Sachsen-Anhalt Warnstreik bei der Post: In diesen Regionen kommen viele Briefe später an
Viele Briefe und Pakete in Sachsen-Anhalt dürften in diesen Tagen verspätet ankommen. Grund dafür ist ein Streik der Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt mit der Post.
Halle/Magdeburg.- Viele Menschen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen dürften weiter vergeblich auf Briefe und Pakete warten. Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post rief die Gewerkschaft Verdi den zweiten Tag in Folge Zusteller zu einem Warnstreik auf.
Betroffen seien Niederlassungen in allen drei Bundesländern sowie in den Umlandbezirken, wie Verdi mitteilte. In Sachsen-Anhalt sind dies Kalbe, Kloetze, Naumburg, Gardelegen, Opperode und Sangerhausen.
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Was möchte Verdi für die Arbeitnehmer der Post erreichen?
Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. In den Tarifverhandlungen würde die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen jedoch als „sehr gering“ darstellen, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpften und der Investitionsbedarf groß sei, erklärte der Pressesprecher von Verdi.
„In der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche gab es kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse“, sagt die Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.
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Kocsis weiter: „Stattdessen hieß es von den Arbeitgebern, die Forderungen der Beschäftigten seien nicht finanzierbar. Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel. Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten lassen sich die noch immer hohen Lebenshaltungskosten bewältigen.“
In der dritten Runde will die Post aber ein Angebot vorlegen. Das Unternehmen halte die Warnstreiks daher für „unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen“, hatte ein Post-Sprecher gesagt.
Dritte Verhandlungsrunde zwischen Post und Verdi beginnt am 12. Februar
„Unsere Mitglieder werden ihre Antwort mit Warnstreiks in den Betrieben geben. Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen“, teilte Kocsis mit.
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Die Gewerkschaft will damit im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt.
Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland. Sie gehört zum Logistikkonzern DHL.