FCM Trainingsauftakt beim 1. FC Magdeburg: Es wird wieder gejagt
Mit einer über zweistündigen Einheit sind die Drittliga-Fußballer des 1.FC Magdeburg am Sonnabend in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit gestartet. Dabei standen vor allem taktische Aspekte im Fokus.
Magdeburg - Als Cheftrainer Christian Titz am Sonnabend um 13.38 Uhr das Auftakttraining des 1. FC Magdeburg für beendet erklärt hat, sanken einige Akteure wie die Neuzugänge Jason Ceka, Julian Rieckmann und Amara Condé erschöpft zu Boden. Die erste gemeinsame Einheit der Vorbereitung hat augenscheinlich Kraft gekostet.
Nicht nur, dass die Drittliga-Profis insgesamt über zwei Stunden auf dem Trainingsplatz standen. Hochsommerliche Temperaturen im strahlenden Sonnenschein ließen das erste Teamtraining zusätzlich zu einem Kraftakt werden. So fragte Condé während der letzten Trinkpause, nachdem er sich ein schattiges Plätzchen gesichert und einen großen Schluck Wasser getrunken hatte: „Wie lange trainieren wir schon?“
Pensum an Laufleistung gekoppelt
Über zwei Stunden waren es letzten Endes, die die Blau-Weißen auf dem Platz standen. Doch war Cheftrainer Titz wichtig, zu betonen, dass es sich dabei natürlich nicht um effektive Trainingszeit handelte. Schließlich hatte es allein schon wegen der Witterung regelmäßige, mehrminütige Trinkpausen gegeben.
„Wir haben nach Laufleistung trainiert – und die war vorher klar festgelegt“, erklärte Titz im Nachgang. Athletiktrainer Lars Mertelmeyer hatte die Laufdaten der Akteure an der Seitenlinie stets im Blick. Wären die im Vorfeld angepeilten Werte überschritten worden, so wäre er eingeschritten. Dies war aber nicht der Fall, weil der Trainerstab die Laufleistung bewusst „auf eine längere Zeit verteilt“ hatte, wie Titz im Nachgang berichtete.
Das Jagen steht im Mittelpunkt
Denn tatsächlich war die erste gemeinsame Trainingseinheit lang, aber nicht von hohen Intensitäten geprägt. Reine Laufeinheiten hatte es – wie angekündigt – keine gegeben. Stattdessen stand bereits Titz’ Lieblingsthemenpunkt im Vordergrund: die Taktik. Oder genauer gesagt: das Jagen des Gegners.
Nach einer Videopräsentation im Vorfeld, in der die taktischen Systeme des Drittligisten den insgesamt 29 am Auftakttraining beteiligten Spielern vorgestellt wurden, stand auf dem Platz anschließend die Umsetzung dessen in verschiedenen Spielformen auf dem Plan.
Während sich Torwarttrainer Matthias Tischer die vier Keeper – Neuzugang Dominik Reimann, Nachwuchsmann Tom Schlitter sowie die beiden A-Jugend-Torhüter Noah Kruth und Felix Gräf – geschnappt hatte, teilten sich die Co-Trainer André Kilian, Silvio Bankert und Matthias Mincu die fitten Akteure für die erste Übung in zwei Gruppen auf. Klarer Fokus dieser Spielform: das Anlaufen. „Wir bleiben im Jagdmodus“, rief Kilian während dieser immer wieder rein. Auch Mincu forderte: „Wir jagen im Vollsprint, auch, wenn es zieht.“
Taktikschulung für das gesamte Team
Cheftrainer Christian Titz weilte währenddessen stets zwischen den Stationen, beobachtete und schritt korrigierend ein. So zum Beispiel bei Sommer-Neuzugang Luca Schuler, der während der ersten Trinkpause herangerufen wurde.
Anschließend folgte für Schuler und die Blau-Weißen die große Taktikschulung auf dem Feld – und ohne Ball. Verschieben in der Formation – so lautete der Fokus. Immer wieder unterbrach Titz die Übung, um individuell aber auch gesamtmannschaftlich zu korrigieren. „Unser Pressing bedeutet, alle ziehen durch“, rief der 50-Jährige über den Platz. „Jeder muss seinen Weg gehen, sonst ist irgendwo der Raum offen.“
Titz zufrieden mit der Umsetzung
Was in einer halbstündigen Trockenübung fokussiert wurde, sollte dann in einer großen, abschließenden Spielform dargeboten werden – und wurde es zur großen Freude von Titz auch. „Die Jungs haben es sehr gut gemacht“, resümierte er im Anschluss an die erste Einheit. „Ich weiß, dass für die Neuzugänge viele neue Dinge mit dabei waren. Deswegen haben wir auch die Teams gemischt, so dass in jedem Team Spieler aus dem alten Kader dabei waren, die Hilfestellung geben konnten.“
So wie Kapitän Tobias Müller, der nicht nur als erster Spieler den Trainingsplatz betreten hatte, sondern auch während der Übungen positiv aufgefallen war. Gleiches galt für Mittelfeldspieler Ole Hoch und Verteidiger Leon Schmökel. Die beiden letztjährigen A-Junioren, die mit Profiverträgen ausgestattet wurden, präsentierten sich beim Trainingsauftakt des Drittliga-Kaders unbeeindruckt.
Malachowski und Mai fehlen
Nicht dabei waren übrigens Adrian Malachowski und der zuletzt nach Halberstadt verliehene Nico Mai, die schon den Laktattest am Donnerstag verpasst hatten. Individuell trainierten Jürgen Gjasula, Nico Granatowski, Philipp Harant und Julian Weigel, der mit Kniebeschwerden frühzeitig aufhören musste.
„Wir haben den Jungs unsere Spielidee mit und gegen den Ball aufgezeigt“, fasste Titz den ersten Trainingstag zusammen und bedankte sich für den Einsatz bis zum Rande der Kräfte.