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Verurteilung aufgehoben Freispruch von Dani Alves: Forderung nach Haftentschädigung

Der Fußball-Profi Dani Alves ist vom Vorwurf der sexuellen Aggression freigesprochen worden. Zuvor saß er 14 Monate in Untersuchungshaft. Seine Verteidigung stellt nun Forderungen.

Von dpa 01.04.2025, 21:17
Die Anwältin von Dani Alves verlangt nach dem Freispruch eine Entschädigung für seine Haftzeit.
Die Anwältin von Dani Alves verlangt nach dem Freispruch eine Entschädigung für seine Haftzeit. Emilio Morenatti/AP/dpa

Barcelona - Nach dem Freispruch des brasilianischen Fußballprofis Dani Alves vom Vorwurf der sexuellen Aggression gegen eine junge Frau fordert seine Verteidigung eine Entschädigung für seine Haftzeit. Er habe eine Zeit lang „wegen eines Verbrechens im Gefängnis verbracht, das er nicht begangen hat. Daher ist eine Berufung durchaus angebracht“, sagte seine Anwältin in Brasilien, Graciele Queiroz, in einem Interview der Nachrichtensendung „Fantástico“.

Ein Berufungsgericht in Barcelona hatte am Freitag die Verurteilung des 41-Jährigen vom Februar vergangenen Jahres zu viereinhalb Jahren Haft und zur Zahlung einer Entschädigung an die Frau in Höhe von 150.000 Euro einstimmig aufgehoben und ihn freigesprochen.

Das erstinstanzliche Gericht hatte es vor gut einem Jahr als erwiesen angesehen, dass Alves die junge Frau in der Nacht zum 31. Dezember 2022 in einer Toilette eines Nachtclubs in Barcelona zum Sex gezwungen habe. Der frühere Barça-Profi hatte hingegen versichert, der Sex sei einvernehmlich gewesen. 

Berufungsgericht spricht von „Unstimmigkeiten“

Das Berufungsgericht monierte nun, dass sich die Annahme, der Sex sei nicht einvernehmlich gewesen, nur auf die Angaben der jungen Frau gestützt hätten. Ihre Aussagen seien jedoch nicht durch die Aufnahmen von Überwachungskameras gedeckt gewesen. Die Entscheidung der ersten Instanz enthalte „eine Reihe von Lücken, Ungenauigkeiten, Widersprüchen und Unstimmigkeiten“, kritisierte das Berufungsgericht.

Die Mutter des ehemaligen Nationalspielers feierte die Entscheidung und dankte Gott dafür. Die Anwältin der jungen Frau, die ihn der sexuellen Aggression beschuldigt hatte, sprach von einem „Rückschritt“ und kündigte an, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Der Fall könnte damit noch vor dem Obersten Gerichtshof in Spanien landen.

Alves hatte insgesamt 14 Monate in Untersuchungshaft gesessen und war nach der Verurteilung im März 2024 bereits gegen eine Kaution von einer Million Euro auf freien Fuß gesetzt worden.

Der 126-malige Nationalspieler der Seleção, der in Europa unter anderem auch für den FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Juventus Turin spielte, hatte bis zu seiner Festnahme in Mexiko beim Club UNAM Pumas gespielt.