Justiz Haftstrafe für Fußball-Fan in Spanien wegen Rassismus
Rassistische Vorfälle in den Fußballstadien Spaniens sind keine Seltenheit. Immer häufiger müssen sich die Täter vor Gericht verantworten. Ein Fan wurde nun verurteilt.

Granada - Wegen rassistischer Beleidigungen ist ein Fußball-Fan in Spanien zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann sei vom Strafgericht in Granada im Süden des Landes zudem mit einem Stadionverbot von einem Jahr und zwei Monaten belegt worden, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Justizsprecher. Das Gericht in Granada bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur das Urteil.
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der Anhänger von Granada FC am 28. Februar 2022 beim Erstligaspiel gegen Cádiz CF den Gästespieler Carlos Akapo rassistisch beleidigte. Der Fan habe im Estadio Nuevo Los Cármenes immer wieder affenähnliche Gesten gemacht und wiederholt „Affe“ in Richtung des Abwehrspielers gerufen, hieß es. Die Beleidigungen wurden damals zum Teil auch von Medien dokumentiert.
Rassismus im spanischen Fußball ein Problem
Ins Gefängnis muss der Mann nach aller Voraussicht jedoch nicht. Bei Strafen von bis zu zwei Jahren müssen nicht vorbestrafte Angeklagte in Spanien die Haftstrafe in der Regel nicht antreten.
Rassistische Vorfälle sind in den spanischen Fußballstadien trotz intensiver Bemühungen des Verbandes und der Profiliga keine Seltenheit. Immer wieder sorgen diskriminierende Beleidigungen für Aufsehen. Ein prominentes Beispiel ist der Fall von Vinícius Júnior. Der brasilianische Stürmerstar von Real Madrid wurde bereits mehrfach Ziel rassistischer Anfeindungen. Mehrere Fans, die ihn 2023 beleidigt hatten, wurden im vorigen Jahr zu Freiheitsstrafen verurteilt.