Boxen Olympia-Zukunft: IOC erkennt World Boxing vorläufig an
Stand jetzt wird es in Los Angeles kein olympisches Boxturnier geben. Nur der neu gegründete Verband World Boxing kann das verhindern - und ein großer Schritt ist dafür jetzt getan.
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Lausanne - Die Chancen auf eine olympische Zukunft des Boxsports sind gestiegen. Der Exekutivrat des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erkannte World Boxing als Verbandspartner innerhalb der olympischen Bewegung zumindest vorläufig an. Das teilte das IOC im Anschluss an eine Sitzung am Mittwoch mit.
„Das ist ein sehr erfreulicher Tag für alle, die sich von Anfang an engagiert haben. Das haben uns nicht viele zugetraut, aber wir haben es im Rekordtempo so weit geschafft“, sagte Sportdirektor Michael Müller vom Deutschen Boxsport-Verband der dpa: „Das klare Ziel ist jetzt die vollständige Anerkennung als olympischer Spitzensportverband.“
Damit kann es aber noch ein paar Monate oder gar ein Jahr dauern. Nur bei einer endgültigen Aufnahme seitens des IOC findet auch 2028 in Los Angeles ein olympisches Boxturnier statt. „Wir wollen Boxen im Programm der Olympischen Spiele. Das ist das Ziel, aber nur mit einem verlässlichen Partner“, hatte der scheidende IOC-Präsident Thomas Bach während Olympia in Paris gesagt.
Stand jetzt kein Boxen in Los Angeles
Seit seiner Gründung im November 2023 in Frankfurt/Main hat World Boxing 78 Mitgliedsverbände aus fünf Kontinenten vereint und damit ein wichtiges IOC-Kriterium erfüllt. Auch in Sachen Anti-Doping-Kampf, Transparenz, Good Governance und Compliance hat der Verband in enger Abstimmung mit dem IOC erste Fakten geschaffen.
Für die Organisation der Box-Turniere 2024 in Paris und drei Jahre zuvor in Tokio trug das IOC die Verantwortung. Der Grund war die Suspendierung der inzwischen ausgeschlossenen International Boxing Association (Iba) 2019.
Die Iba wird für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung kritisiert. Während der Spiele in Paris entbrannte zudem ein heftiger Streit zwischen IOC und Iba in der Geschlechter-Debatte um das Startrecht der beiden Olympiasiegerinnen Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-Ting aus Taiwan. Beide waren zuvor von der Iba von der WM nach Geschlechtertests ausgeschlossen worden.