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Fußball-Bundesliga Kompanys erste Bierdusche und eine Trainer-Lüge

Können die Bayern schon am Samstag den Meistertitel begießen? Coach Kompany geht es erstmal um eine erfolgreiche Revanche gegen Mainz. Dazu laufen in München besondere Sommerplanungen.

Von Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa 25.04.2025, 13:21
Vincent Kompany: Wir der Belgier schon am Samstag Meistercoach?
Vincent Kompany: Wir der Belgier schon am Samstag Meistercoach? Tom Weller/dpa

München - Mit dem bayerischen Ritual der Bierdusche für einen Meistercoach mochte sich Vincent Kompany noch nicht groß befassen. Auch wenn der Fußball-Lehrer schmunzelte, als die unvermeidliche Frage dazu kam. „Diese ganzen Szenarien sind noch nicht in meinem Kopf“, sagte der 39 Jahre alte Trainer des FC Bayern mit einem treuherzigen Blick vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05: „Nur das Spiel ist mir wichtig, was in den 90 Minuten passiert.“

An diesem Samstag gegen 17.15 Uhr kann es freilich in der Fußball-Bundesliga so weit sein. Am 31. Spieltag könnten die Münchner in der ausverkauften Allianz Arena den 34. Meistertitel begießen. Voraussetzung: Sie gewinnen ihre Partie gegen Mainz - und der vor der Ablösung stehende deutsche Meister und Verfolger Bayer Leverkusen gewinnt zeitgleich gegen den FC Augsburg nicht. 

„Mein Titel?“ So tickt Kompany nicht

Bei acht Punkten Vorsprung gilt die Rückkehr der Meisterschale nach München nach zwölf Monaten in Leverkusen nur noch als eine Frage der Zeit. Und für Kompany wäre es der erste große Titelgewinn als Trainer nach der Zweitliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Premier League mit dem FC Burnley 2023. Allerdings würde der Ex-Profi sich niemals in den Vordergrund rücken. 

„Als Trainer hast du das Gefühl, es sind die Spieler, die den Titel gewonnen haben“, sagte Kompany und führte das aus. „Ich würde niemals sagen: mein Titel. Jeder Trainer, der mein Titel sagt, lügt ein bisschen. Es geht um die Spieler, um die Arbeit, die sie machen.“ Für den 31 Jahre alten Torjäger Harry Kane wäre es endlich die erste Trophäe, die er mit einem Team gewinnt. Und für Rekordmeister Thomas Müller zum Abschied die 13. Meisterschaft mit dem FC Bayern.

Müller vor 500. Bundesligaspiel

Und das womöglich auch noch in Müllers 500. Bundesligaspiel, das er nach ein paar Krankheitstagen unter der Woche am Samstag bejubeln könnte. „Thomas' Zahlen sind beeindruckend. Spiele, Tore, Titel, einfach einzigartig“, schwärmte Sportvorstand Max Eberl über den Rekordspieler des Vereins.

Ohne den angeschlagenen Torjäger Kane verloren die Bayern übrigens das Hinspiel bei den um eine Europapokal-Teilnahme kämpfenden Mainzern mit 1:2. Es war eine von nur zwei Liga-Niederlagen unter Kompany, der aus diesem Negativerlebnis eine spezielle Motivation für das Wiedersehen in München ableitet: „Wir haben verloren gegen Mainz - und das mögen wir nicht.“ 

Urlaub für Bayern-Profis vor Club-WM

Parallel zur Verwandlung eines der vier Meister-Matchbälle laufen beim FC Bayern die Sommer-Planungen. Kompany verriet, dass er seine Profis nach dem verpassten Champions-League-Finale am 31. Mai nach dem letzten Bundesliga-Spieltag (17. Mai) schon mal bis zu zwei Wochen in Urlaub schickt.

„Es ist eine besondere Situation mit der Club-WM“, sagte er mit Blick auf das XXL-Turnier mit 32 Mannschaften vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA. „Wir können jetzt den besten Plan machen für die Jungs“, sagte Kompany. „Wichtig für uns ist, dass wir topfit und wettkampffähig sind bei dieser Club-WM.“

Beim Bayern-Personal für die kommende Spielzeit dürfte sich vor, während und nach dieser gerade auch finanziell lukrativen Club-WM noch einiges tun. Beim Stichwort Kaderplanung und öffentlich gehandelten Münchner Verkaufslisten mit Namen von Kingsley Coman über Minjae Kim bis Sacha Boey reagierte Eberl am Freitag freilich etwas genervt und auch ein wenig lauter im Ton.

„Wir werden uns auch punktuell wieder überlegen, was wir im Sommer tun können, ohne dass wir radikal durch diesen Kader aasen“, sagte der Sportvorstand: „Was ich immer lese: Raus! Raus! Und dann neu! Nein! Wir haben einen sehr, sehr guten Kader.“ Einer, der für den Meistertitel langt.