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Handball DHB-Team trotz Niederlage gegen Kroatien im EM-Halbfinale

Niederlage gegen Kroatien spielt keine Rolle, weil Frankreich und Island Schützenhilfe leisten. Gislason wechselt aber kräftig durch, um Kräfte fürs Spiel gegen Dänemark zu sparen.

Von René Miler Aktualisiert: 24.01.2024, 23:01
Die deutschen Handballer haben ihr Ziel Halbfinale erreicht. Richtige Freude wollte nach dem 24:30 gegen Kroatien allerdings nicht aufkommen.
Die deutschen Handballer haben ihr Ziel Halbfinale erreicht. Richtige Freude wollte nach dem 24:30 gegen Kroatien allerdings nicht aufkommen. Foto: Federico Gambarini/dpa

Köln. - Geschafft. Die deutschen Handballer stehen im EM-Halbfinale und treffen dort am Freitag (20.30 Uhr/ZDF) auf Weltmeister Dänemark. Daran konnte auch die 24:30 (14:13)-Niederlage gegen Kroatien in der mit 19.750 Zuschauern ausverkauften Lanxess Arena in Köln nichts ändern. Denn weil die Österreicher zuvor gegen Island (24:26) und die Ungarn gegen Frankreich (32:35) verloren, war das große Ziel schon vor dem eigenen Anwurf geschafft.

Freude kam dann nach der Schlusssirene allerdings nicht auf: „Wir wollten die Last verteilen. Wenn man 24 Fehlwürfe hat, ist es nicht schön. Ich bin unzufrieden, wenn wir ständig frei vor dem Torhüter sind und scheitern. Das ist ein Zeichen von fehlender Konzentration“, kritisierte Bundestrainer Alfred Gislason.

Auf die große Rotation, um Spieler zu entlasten, hatte Gislason zunächst erst verzichtet. Das DHB-Team begann mit derselben Formation wie gegen Ungarn. Anders als gegen Ungarn kam Andreas Wolff aber direkt ins Spiel – und zwar nach 33 Sekunden mit seiner ersten Parade. Nachdem Kapitän Johannes Golla in der sechsten Minute auf 5:3 gestellt und Wolff schon seine vierte Parade hingelegt hatte, war das Momentum eigentlich auf deutscher Seite.

Kroatiens Kuzmanovic mit 22 Paraden

Doch die Kroaten hatten etwas gutzumachen und wollten eine enttäuschende EM unbedingt mit einem Sieg beenden. Entsprechend motiviert gingen sie ins Spiel und ließen sich auch vom Rückstand nicht aus ihrem Konzept bringen. Nach elf Minuten war die Partie gedreht und das DHB-Team lag mit 5:6 hinten. Nachdem der starke Dominik Kuzmanovic im Tor der Kroaten schon seine achte Parade (am Ende waren es sogar 22) hingelegt hatte, sah es in der 24. Minute beim 10:12 nicht so gut aus für das deutsche Team, das zu diesem Zeitpunkt eine Trefferquote von 43 Prozent hatte.

Trotz des Rückstandes wurde aber personell rotiert, um die Kräfte zu verteilen. So kamen erst Renars Uscins für Kai Häfner und Sebastian Heymann für Julian Köster, später auch Philipp Weber für Juri Knorr und Justus Fischer am Kreis zum Einsatz. Mit Toren von Uscins, Heymann (2) und Fischer wurde in den fünf Minuten vor der Pause dann aber aus einem 10:13 ein 14:13 gemacht.

Nach dem Seitenwechsel wurde weiter rotiert. Lukas Mertens, Nils Lichtlein und der wiedergenesene Timo Kastening waren dadurch auch im Spiel. Und im Tor durfte sich David Späth beweisen.

Erste Niederlage in der Lanxess Arena

Als die Führung in der 39. Minute (15:17) verspielt war, nahm Gislason eine Auszeit und monierte: „Wer sich nicht konzentrieren kann, der soll sich melden und kommt raus.“ Und es wurde besser mit dem Ausgleich zum 17:17 (42.). Aber die Kroaten blieben bissig und das DHB-Team im Abschluss schwach. Beim 19:22 (48.) kehrten Köster und Knorr auf die Platte zurück. Doch es wurde nicht besser. Kuzmanovic nagelte weiter sein Tor zu.

Die DHB-Jungs streckten sich zwar noch einmal – vergeblich. Die Kroaten ließen nichts mehr zu und sorgten für die erste Niederlage der deutschen Handballer in der Lanxess Arena. „24 Fehlwürfe sind zu viel und auf die Konzentration zurückzuführen Da muss sich jeder selbst hinterfragen“, monierte Keeper Wolff, der es dennoch locker nahm: „Ich habe keinen Fehlwurf. Die Niederlage ist nicht komplett egal, aber auch nicht wichtig. Es zählt in zwei Tagen, nicht heute.“