Fußball VfB Germania-Kicker stellen sich erstmals an den BBS J. P. C. Mette in Quedlinburg vor Fußball + Berufsschule = Aktion mit Sinn
Zu einer ersten "Visite" bei den Physiotherapeuten der Berufsschule hat sich Fußball-Regionalligist VfB Germania Halberstadt in der letzten Woche auf den Weg nach Quedlinburg begeben. Hier wurde das Team ordentlich "durchgeknetet".
Quedlinburg l Seit Ende des letzten Jahres gibt es eine Kooperation zwischen den Berufsbildenden Schulen J. P. C. Heinrich Mette (Berufsfachschule Physiotherapie) und den Halberstädter Fußballern (Volksstimme berichtete). Bisher kamen einige der Fachschüler regelmäßig in das Friedensstadion, um einen Einblick in die Praxis zu bekommen und gleichzeitig die VfB-Physio-Abteilung zu unterstützen. Nun ging es erstmals in die andere Richtung - die Fußballer machten sich gemeinsam mit Trainer Willi Kronhardt auf den Weg nach Quedlinburg.
Lehrerin Doreen Stachowiak, die seit 1996 an der Berufschule tätig ist und diesen beiderseitigen Austausch mit ankurbelte, freute sich, dass mit dieser Aktion gleich mehrere ihrer Schülerinnen und Schüler üben und lernen konnten. "Unsere Schüler sind im drittenAusbildungsjahr und stehen kurz vor den Prüfungen. Es geht jetzt darum, die verschiedenen Techniken anzuwenden und zu wiederholen." Von der klassischen bis hin zur Bindegewebsmassage können die Quedlinburger Lehrlinge so "am lebenden Objekt" trainieren. Auf der anderen Seite konnten die Fußballer regenerieren und diverse Wehwehchen behandeln lassen. 15 Physiotherapeuten massierten 60 Minuten lang 15 Fußballer - "so etwas gibt es nicht mal in den obersten Ligen, ich finde das toll", unterstrich Trainer Willi Kronhardt vor allem den enormen Effizienzwert, "man muss dabei auch berücksichtigen, was dies für eine enorme Zeitersparnis bedeutet: Für diese Masse an Spielern braucht unsere Physiotherapeutin mehrere Tage, das ist allein überhaupt nicht zu schaffen".
Die Spieler selbst genossen das Durchkneten, der Ruhe folgte auf einigen Liegen sogar ein leises, verschlafenes Schnaufen. "Es war nicht zu übersehen, dass die \'Probanden\' den Besuch in der Berufsschule genossen haben", blickte schließlich Kronhardt auf die Aktion zurück, "wenn beide Seiten daran glauben, macht so etwas doch viel Sinn".
Auch Doreen Stachowiak unterstrich am Ende die Vorteile: "Für die Schüler sind das willkommene ¿Opfer\', denn sonst spielen die Schüler selbst Patient - so bringt es allen etwas." Bereits morgen machen sich die Fußballer wieder auf den Weg nach Quedlinburg.