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Judo Schönebecker Athleten beim "Holzmichl" in Aue erfolgreich Niklas Tausch mit "hammer" Schlag vorn

28.11.2013, 01:10

275 Teilnehmer aus 30 Vereinen, teilweise mit tschechischer Beteiligung, waren beim "Holzmichl" in Aue. Mal wieder ein echtes "Hammer-Turnier", das die Sachsen zum neunten Mal aus dem Boden stampften. Wie so oft betraten die Schönebecker die Judohalle als erste, das sichert gute Plätze und ein entspanntes Hineinfinden in ein Turnier.

Aue (kla/fna) l Nach der Waage wurde es dann so richtig voll. Ein Verein aus Rostock reiste mit Trommeln und Gesängen nach Aue, selbst Trainer Kevin Ladebeck hatt dies in 16 Jahren Judosport noch nicht erlebt. Die Stimmung passte also schonmal.

Moniek Reinicke und Franziska Hasse (beide über 44 Kilogramm) traten in einer Klasse an, konnten sich so über die Gegner austauschen. Franziska schickte sich gegen Joelle Zeigerer (JC Stotternheim) an, die Linie des Trainers - starke Kuzushi\'s (Gleichgewichtsbrechungen) und Ahsi-Waza (Fußwürfe). Sie stellte Joelle an den Mattenrand und wartete auf den Gegendruck. Ein schöner Hiza-guruma (Knierad) oder auch Fuß-Stopp-Wurf genannt brachte den Sieg.

Gegen Sabrina Grigat aus Rochlitz lief die noch unerfahrene Schönebeckerin in einen Konter und fiel auf Ippon. Im dritten Kampf ging es gegen Moniek. Im Stillen beobachtete der Trainer das Geschehen, denn Coachen wäre nicht fair. Franziska wollte zeigen, dass sie nicht zu unterschätzen ist. Kurz vor Schluss ging der Kampf aber für Moniek mit Ippon auf einen Konter.

Leicht geknickt kam Franzi von der Matte. Dies blieb nicht unbemerkt. Moniek war es, die ihre Teamkollegin wieder aufbaute und für den letzten Kampf motivierte.

Völlig entfesselt und frei von Anfängerfehlern stellte sich Franziska nun Sina Müller (Limbach). Ein Seoi-otoshi (Schulter-Seitwurf), eine Technik, die die Schönebeckerin das erst Mal probierte, brachte den Sieg. Am Ende stand ein toller dritter Platz.

Parallel eilte Moniek Reinicke von Sieg zu Sieg. Auch gegen Joelle Zeigerer machte sie kurzen Prozess - Hiza-gruma (Knierad). Nun galt es, im letzten Kampf Sabrina Grigat (Rochlitz) zu besiegen. Moniek hatte große Probleme, gegen schwerere Kontrahentin stand zu halten. So gelang es der Gegnerin, Moniek zu werfen und einen Yuko zu erhalten. Die Schönebeckerin drehte aber voll auf, fing Sabrinas starke Führhand ab, hielt sie fest und kämpfte nun links. Moniek griff ohne Pause an. Ein linker Tsuri-kumi-goshi (Hebezug-Hüftwurf) brachte einen Yuko ein. Es kam zum Kampfrichter-Entscheid, der zu Gunsten von Moniek ausfiel, da sie aktiver war - Platz eins.

Julien Freiheit (bis 42 Kilogramm) war gegen Denis Berger (Rochlitz) noch nicht ganz im Geschehen. Nach einigen Zurufen vom Mattenrand erhielt Julien durch einen Koshi-gurma (Hüftwurf) den ersten Ippon. Gegen Jakob Lesch vom JSV 61 nutzte Julien seine gute Beinarbeit. Am Boden erarbeitete sich Julien per Festhalte den Sieg.

Im Halbfinale bezwang er Pelle Weiß vom VFK. Ein Ko-soto-gari und eine gut gehaltene Mune-gatma, so dass der Gegner vor Schmerz abklopfen musste, brachten ihm das Finale. Dieses konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wahrnehmen.

Niklas Tausch (bis 32 Kilogramm) ließ nichts anbrennen. Gegen Jonas Reinhold holte er nach gerade einmal fünf Sekunden seinen Gegner von der Matte und siegte mit einem Ippon-seoi-nage (Punkt-Schulterwurf). Gegen Leander Klein vom JSC zeigte er in einem kurzen aber schnellen Aktionswechsel einen linken Uchi-mata (Innerer-Schenkelwurf).

Im Viertelfinale bezwang der Schönebecker Leon Seifert aus Jena, indem er einen "hammerharten" Ippon-seoi-nage anwendete. Ippon für Niklas.

Das Halbfinale lief nicht so gut. Gegen Ole Fünfgelder vom ASV reichte ein O-uchi-gari (Yuko) nicht für einen sicheren Sieg. Der Kampf gestaltete sich zwar spannend, aber Niklas geriet nie so richtig in Gefahr. Das Finale gegen Jonathan Reske vom JSC begann von beiden Seiten motiviert. Gleich die erste Aktion vom Schönebecker hätte eine Wertung geben können, aber ein guter Reflex von Jonathan rettete ihn. Nach 30 Sekunden beging Jonathan den entscheidenden Fehler. Beim Versuch, seinen Griff zu holen und zu verbessern, lief er Niklas hinterher. Der allerdings konterte mit einem weiteren perfekten Ippon-seoi-nage. Ippon und Turniersieg für Niklas.