Handball SC Magdeburg bleibt in der Erfolgsspur
Grün-Rote stecken die vielen Verletzungsausfälle auch in Göppingen mit großem Willen weg und siegen verdient mit 28:25 (17:11). Felix Claar war mit sieben Toren bester SCM-Werfer. Sergey Hernandez hilft mit elf Paraden.

Magdeburg/Göppingen. - Als Bennet Wiegert in Göppingen fünf Minuten vor Ende auf den Buzzer drückte, war das nicht für taktischen Anweisungen gedacht. „Diese Auszeit ist mehr für euch, für die Vielspieler“, sagte der SCM-Coach und wollte seinen Jungs beim Stand von 27:20 einfach nur noch eine kleine Pause geben. Dass die Gastgeber bis zum Ende noch auf 28:25 verkürzen konnten, änderte am hochverdienten Sieg der Magdeburger nichts mehr.
„Wenn Spieler fehlen, rückt man noch mehr zusammen und muss auch mehr machen. Wir haben eine super Abwehr, zwei gute Torhüter und immer noch viel individuelle Qualität. Und wir haben heute wenig Fehler gemacht“, analysierte der mit einem Performance-Index von 98 überragende Magnus Saugstrup nach der Partie.
Dass Antonio Serradilla nach 50 Sekunden für das 1:0 sorgte, zeigt deutlich, dass beim SCM aufgrund der vielen Ausfälle jeder gebraucht wird. Die Grün-Roten waren ja ohne Albin Lagergren, Oscar Bergendahl, Omar Ingi Magnusson, Christian O'Sullivan, Manuel Zehnder und Gisli Kristjansson angereist. Wenigstens kehrte Philipp Weber auf die Platte zurück und musste auch gleich wieder ordentlich Minuten abspulen. Denn Michael Damgaard war erkrankt und konnte erst kurzfristig nachreisen.
Doch wie schon in den letzten Spielen waren Moral und Wille die wichtigsten Kräfte beim SCM. Selbst das 4:3 für die Gastgeber nach sechs Minuten nahmen die Gäste locker hin – und antworteten mit einem 5:0-Lauf. Der im Tor beginnende Sergey Hernandez half dabei mit drei Paraden. Und super clever, wie Magnus Saugstrup im Angriff eher die rechte Rückraumposition einnahm, sich dann aber immer wieder an den Kreis schlich und zweimal cool vollendete.
Göppingen kam dann zwar bis auf 7:9 (17.) wieder ran, aber der SCM bestrafte zwei Fehler gnadenlos im Gegenstoß und stellte auf 13:8 (20.). Matthias Musche legte kurz darauf mit seinem vierten Tor im vierten Versuch das 14:8 nach und untermauerte die Magdeburger Stärke über Außen. Denn auch Tim Hornke traf bis dahin von der rechten Seite ohne Fehlwurf bereits viermal. Für den klaren Halbzeitstand (17:11) sorgte Weber.
Claar mit sieben Toren bester SCM-Werfer
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es in der Göppingener Halle eher still. Die Gäste warfen beim 19:12 (34.) sogar ein Sieben-Tore-Polster raus. Dass Nikola Portner dann auch noch einen Siebenmeterwurf von Marcel Schiller (36.) entschärfte, war der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zu zwei Punkten. Saugstrup legte mit seinem 50. Saisontor das 21:14 (39.) nach. Ab der 40. Minute musste Göppingen dann auch noch auf Ymir Örn Gislason verzichten, der Musche bei einem Gegenstoß rüde stoppte und die Rote Karte sah.
Die neunte Parade von Hernandez bereitete die erste Acht-Tore-Führung für den SCM vor. Felix Claar traf zum 23:15 (44.). Damit hatte der Schwede schon fünf Tore und fünf Assists auf dem Konto. Am Ende waren es sieben Treffer. Und Saugstrup steigerte zwischenzeitlich seinen Performance-Index sogar auf die perfekten 100.
Parade Nummer elf von Hernandez leitete mit einer 25:19-Führung des SCM die letzten zehn Minuten ein. Und Weber sorgte mit einem 113,8 km/h-Kracher für das beruhigende 27:20 (55.) und Wiegerts Verschnaufpausen-Auszeit.