Dritte Liga Stühlerücken beim 1. FC Magdeburg
Stühlerücken beim 1. FC Magdeburg: Neben Lars Fuchs, Ryan Malone und David Kinsombi werden fünf weitere Spieler verabschiedet.
Magdeburg l Um 13.41 Uhr flatterte Pressemitteilung 72/2016 des 1.FC Magdeburg auf elektronischem Weg in die Redaktionen. Auf zwölf Zeilen schaffte der Fußball-Drittligist dort Klarheit über den Großteil der offenen Personalfragen im Kader. „Im Anschluss des letzten Heimspiels plant der 1. FC Magdeburg die offizielle Verabschiedung der Spieler David Kinsombi, Ryan Malone, Lars Fuchs, Kevin Kruschke, Nicolas Hebisch, Burak Altiparmak, Silvio Bankert und Matthias Tischer“, heißt es dort.
Während über die Abgänge von Fuchs (Karriereende), Malone (Vertrag wird nicht verlängert) und Kinsombi (Ende Ausleihe vom Karlsruher SC) teilweise schon seit Wochen Klarheit herrschte sowie das Aus für Nicolas Hebisch und Kevin Kruschke als beschlossene Sache galt, hielt die kurze Mitteilung drei Überraschungen bereit. Bankert verlässt den FCM trotz eines bis 2017 laufenden Vertrages. Altiparmaks auslaufender Vertrag wird ebenso wenig verlängert wie der von Torwart Matthias Tischer, der seit 20 Jahren für die Blau-Weißen zwischen den Pfosten stand. Sein Aus hatte sich seit dem Trainingslager des FCM im Januar in Spanien abgezeichnet.
„Ich werde meine aktive Laufbahn beenden. Ich kann mir aufgrund meiner Verbundenheit zum FCM nicht vorstellen, nochmals für einen anderen Verein aufzulaufen“, sagte Tischer am Dienstag. Zu seinen Zukunftsplänen wollte und durfte sich der 30-Jährige nicht äußern. Da sich eine Trennung von Torwart-Trainer Jo Stock abzeichnet – der 51-Jährige ist derzeit krankgeschrieben – könnte Tischer möglicherweise in den Trainerstab wechseln und künftig seinen Konkurrenten Jan Glinker mit anleiten.
Altiparmak weiß seit knapp einer Woche, dass der FCM nicht mehr mit ihm plant. „So ist das halt, ich habe es akzeptiert. Wohin es gehen wird, ist völlig offen. Ich hatte einen Wechsel nicht geplant. Mein Berater kümmert sich jetzt darum“, sagte der Deutsch-Türke. Schon etwas länger hat Nicolas Hebisch Klarheit: „Ich habe mich aber mit dem Wechsel noch nicht beschäftigt. Es gibt aber Anfragen“, sagte der zuletzt glücklose Stürmer, der wieder fit ist, aber nicht mehr mit Einsatzzeiten in den beiden letzten Pflichtspielen gegen Würzburg und im Landespokal-Finale am 18. Mai gegen den Halleschen FC rechnet.
Bankert wird ab 1. Juli als Trainer im Nachwuchsleistungszentrum des FCM arbeiten. „Meine Entscheidung, mich aus dem aktiven sportlichen Bereich früher als geplant zurückzuziehen, war nicht leicht. Da sich meine Einsatzzeiten in den vergangenen Monaten stark reduziert haben, gelang ich zu dem Entschluss, meine Persönlichkeit und meine Erfahrungen zukünftig anderweitig einbringen zu können“, erklärte er.
Für FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Bankert logisch: „Aufgrund der besonderen Persönlichkeitsstruktur von Silvio stand bereits lange fest, ihn nach seiner aktiven Spielerkarriere an den Verein weiter zu binden.“ Alle zu verabschiedenen Spieler hätten sich mit Leidenschaft und Engagement für den Club verdient gemacht. Kallnik: „Wir werden sie in guter Erinnerung behalten.“