Experten-Interview Hundeprofi in Magdeburg - Martin Rütter über artgerechte Haltung und Auslaufwiesen in der Stadt
Er ist Deutschlands Hundetrainer Nummer eins. Mit Reporterin Sabine Lindenau hat Martin Rütter über Anschaffung, Auslastung und Auslaufwiesen gesprochen.
Magdeburg - Schaffe ich mir einen Hund an oder nicht? Und welche Rasse passt zu mir? Wo gehe ich mit ihm Gassi. Wenn einer alle Fragen rund um Vierbeiner beantworten kann, dann Martin Rütter. Der Hundeprofi gibt sich im Interview gewohnt unterhaltsam, hat aber auch wertvolle Tipps im Gepäck. Und erzählt auch, was er an Magdeburg mag.
Herr Rütter, wie sind Sie auf den Hund gekommen?
Martin Rütter: Ich hatte schon immer einen engen Draht zu Hunden, obwohl ich als Kind keinen Hund haben durfte, da meine Eltern jedes Tier als überflüssig angesehen haben, das man nicht auf den Grill legen und essen konnte. Ich habe in meiner Jugend die Hunde der Nachbarn ausgeführt und die Hunde meiner Tante Thea ohnmächtig gekrault. Sie hatte in den 80er Jahren eine Art Pflegestelle für gestrauchelte Tiere – und besaß die außergewöhnliche Gabe, Hunde, die anfangs wunderbar waren, in wenigen Wochen dermaßen verrückt zu machen, dass man das Haus nicht mehr angstfrei betreten konnte. Mich hat schon damals brennend interessiert, warum so viele Menschen um mich herum Probleme mit ihren Hunden hatten.
Was sollten Menschen, die sich einen Hund zulegen wollen, beachten?
Martin Rütter: Vorab eine Art Checkliste erstellen und sich zu fragen: Welcher Hund passt zu mir? Ein sehr aktiver Mensch, der lange Tageswanderungen unternimmt oder täglich mehrere Kilometer joggt, wird wohl kaum mit einem Bernhardiner oder Mops glücklich werden, da diese im ersten Fall wenig Motivation haben auf so viel Aktivität und im zweiten Fall einfach vom Körperbau her nicht für lange sportliche Aktivitäten geeignet sind.
Mehr Fragen und Antworten lesen Sie hier: Hundeprofi Martin Rütter über Magdeburg und zu der Frage, wie Hundewiesen sein sollten
Genauso wird aber ein gemütlicher Mensch, der den Hund zur Gesellschaft möchte und dem es reicht, dreimal täglich gemütlich eine Runde durch den Park zu drehen, kaum mit einem aktiven Jagd- oder Hütehund glücklich werden. Ist die Entscheidung gefallen und der Hund da, rate ich dazu, die folgenden drei Kardinalfehler unbedingt zu vermeiden.