Für mehr Grünflächen Frisches Grün vor Mehrfamilienhaus in Osternienburg: Kiesbett wird durch Mutterboden ersetzt
Das Kiesbett vor einem Mehrfamilienhaus in Osternienburg ist durch Mutterboden ersetzt worden. Nun soll es begrünt werden.
Osternienburg/MZ. - Das in die öffentliche Kritik geratene Kiesbett vor einem Mehrfamilienhaus in Osternienburg wurde durch Mutterboden ersetzt und soll, wie im ursprünglichen Zustand, wieder begrünt werden. Zwei Bauarbeiter waren am 11. und 12. Dezember damit beschäftigt, zuerst die Schicht Kies und dann das Vlies im Vorgarten zu entfernen. Anschließend wurde Mutterboden auf den Flächen vor den beiden Eingängen des Hauses in der Rudolf-Breitscheid-Straße 32b und 32c verteilt.
Zu wenig Grünflächen im Siedlungsraum
Der Fachbereich Bauordnung des Kreises hatte im September auf MZ-Anfrage auf die im Oktober 2020 geänderte Landesbauordnung in Sachsen-Anhalt hingewiesen. Dort ist vorgeschrieben, dass nicht-bebaute Flächen von Grundstücken nicht nur wasseraufnahmefähig bleiben müssen, sondern darüber hinaus „zu begrünen oder zu bepflanzen“ seien.
„Immer mehr Grünflächen im Siedlungsraum verschwinden unter Schotter. Diese Flächen gehen für die Tierwelt weitestgehend verloren. Darüber hinaus heizen sich die Schotterflächen auf und können kein Wasser speichern“, hatte der Kreis erläutert. Der Fachbereich Bauordnung hatte nach dem MZ-Bericht ein Verfahren gegen die Eigentümer eröffnet, Angestellte des Fachbereichs kündigten eine Besichtigung an, „um festzustellen, welche baurechtlichen Vorschriften verletzt wurden und welche Maßnahmen erforderlich sind“, wie der Kreis dazu mitgeteilt hatte.
E-Mail bleibt unbeantwortet
Die MZ hat am Freitag beim Kreis nachgefragt, welche Auflagen dem Hausbesitzer erteilt worden sind, und ob der Eigentümer wegen des Verstoßes gegen die Landesbauordnung ein Bußgeld zahlen musste. Die Antworten wird die Redaktion nachreichen.
Eine weitere E-Mail, die die MZ bereits am Mittwoch an den Hausbesitzer gesendet hatte, um die Art und Weise der nun vollzogenen Umgestaltung des Vorgartens zu erläutern, blieb unbeantwortet. Der Mutterboden stammt aus dem Sand- und Kieswerk in Reupzig. Mehr wollte ein anwesender Arbeiter nicht sagen: „Machen Sie Ihren Bericht, wenn wir mitreden, kommt das nicht so gut an.“