186 Spatenstiche für das neue Festgelände Ausgleichspflanzung in Loburg soll künftig Raum für Natur und Schatten für Festivalgäste spenden
Auf dem Areal der ehemaligen Badeanstalt von Loburg soll ein Festgelände entstehen. Vor wenigen Tagen wurde mit Ausgleichspflanzungen im direkten Umfeld begonnen.

Loburg - Über ein Dutzend Helfer haben in der vergangenen Woche etliche Pflanzen rund um das künftige Festgelände in die Erde gebracht. Unter der Helferschar fanden sich auch Mitarbeiter der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg und Vertreter des Ortschaftsrates.
Mit der Pflanzung soll die im vergangenen Winter erfolgte Entnahme von Bäumen und Sträuchern am ehemaligen Freibadareal ausgeglichen werden, sagt Christian Werner.
Der gebürtige Loburger ist Mitinhaber des Loburger Pubs am Sportplatz und der Spirit Events GbR sowie Betreiber der Magdeburger Veranstaltungsdisco „Factory“ und möchte das Areal für Konzertveranstaltungen und Festivals nutzen. Dazu hatte er das etwa acht Hektar große Gelände von der Stadt Möckern für 20 Jahre gepachtet. Insgesamt acht Hektar umfasst das Gelände, davon sind zwei Hektar das sogenannte „Infield“, also das eingezäunte Veranstaltungsgelände der ehemaligen Badeanstalt. Die weiteren sechs Hektar dienen zum Parken und Zelten.
Leckere Beeren für Menschen und Tiere
Um Platz für das Veranstaltungsgelände zu schaffen, waren auf dem Grundstück des ehemaligen Schwimmbeckens Abholzungen vorgenommen worden. Danach sei man an den Ökologischen Beirat von Loburg herangetreten, um gemeinsam mit ihm eine Ausgleichsfläche auf dem angrenzenden Grundstück zu planen.
Auf etwa 250 Metern Länge soll hier eine richtige Naturhecke mit Kätzchenweide und Sanddorn, Schlehe, Brombeere und Wildrosen entstehen, sagt Ulf Drzymala, der ebenfalls bei den Pflanzungen und der Pflege mit einbezogen ist.
Gebüsch soll Wind Paroli bieten
Insgesamt 186 Pflanzen kamen an dem Pflanztag in die Erde. „Wenn die Hecke größer wird, sollen die Besucher und ihre Kinder die Beeren auch naschen können. Es ist keine giftige Sorte dabei“, versichert Drzymala. Eine Weidenkätzchenhecke soll zudem im Frühjahr als Bienenweide dienen, wenn die Bienen sonst noch nichts finden.
Neben dem Nutzen für die Tiere, die hier leben sollen, versprechen sich die Macher von der Hecke auch eine schattenspendende Wirkung für die Festivalbesucher. Nicht zuletzt dürfte das Gebüsch später auch dem Wind Paroli bieten: Es herrscht noch eine steife Brise auf dem flachen Gelände, wo künftig die Festivalgäste ihre Autos parken und gegebenenfalls auch Zelte aufbauen dürfen. Es sei eine extrem belastbare und pflegeleichte Wiese, welche auch nur maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden soll.
Pro Jahr maximal zehn Veranstaltungstage
Die Fläche war zuvor Acker, doch wurde die Pacht mit dem Landwirt nicht verlängert. Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg und Ulf Drzymala sprechen von einer ökologischen Aufwertung der Fläche.
Man sei sich mit dem Ökologischen Beirat und Ulf Drzymala einig, dass diese die Pflanzungen weiter betreuen. Im Herbst sollen zusätzlich Vogelkästen angebracht werden, und in den kommenden Jahren weitere größere Bäume in der Peripherie entstehen.
„Wir werden in der Praxis durchspielen, wie künftig hier geparkt wird, und dann sehen, was auf der Fläche noch bepflanzt werden kann“, so Veranstalter Christian Werner.
Konzert für 3. Juli geplant
Angst vor einer Dauerbeschallung müssen die Loburger ihm zufolge nicht haben: „Die Zahl der Veranstaltungen ist in Stein gemeißelt. Zehn Veranstaltungstage im Jahr wird es geben, nicht zehn Wochenenden mit Veranstaltungen. Schon beim ’Spirit-Festival’ Ende August sind somit schon drei Tage weg“, so Christian Werner.
Gerne will der Veranstalter schon in diesem Jahr starten. Geplant ist für den 3. Juli eigentlich ein Konzert mit der Punk & Heavy-Metal-Band „Perkele“ aus Göteborg und am Wochenende danach die offizielle Eröffnungsfeier – vermutlich wieder unter Corona-Auflagen, wie bei dem ersten Probelauf im vergangenen Jahr.
Aktuell erlaubt die 13. Corona-Verordnung Freiluftveranstaltungen bis zu 200 Gäste, sagt Werner: „Mal abwarten, was die 14. Verordnung möglich macht.“