Mehr Platz für Kinder und Torten Karls Erdbeerhof: So soll das Rittergut Barby künftig aussehen
Es tut sich was im Barby-Rittergut Loburg. Das Barbycafé wird umgebaut, um künftig noch größer und noch kinderfreundlicher zu sein. Was erwartet die Besucher?
Loburg - „Dieser Bereich wird für dein zukünftiges Vergnügen umgekrempelt“ steht auf den abgehängten Bauzäunen, die jenen Bereich umschließen, auf dem noch vor wenigen Wochen hölzerne Schaukeln in einem großen Sandkasten hin und herschwangen. Wie sieht das künftige Vergnügen aus?
Auch in Zukunft sollen an dieser Stelle die Kinder toben können, aber eben nicht mehr im Sand und auch nicht unter freiem Himmel. Ein Indoor-Spielplatz soll hier stattdessen entstehen.
„Diesen Umbau hatten wir längst vorgehabt“, erzählt Robert Dahl am Volksstimme-Telefon. Robert Dahl – selbst Nachfahre derer von Barby – hatte den einstigen Familiensitz vor einigen Jahren erworben und zu einer etwas anderen Zweigstelle seines „Karls-Erdbeerhof“-Imperiums aufgebaut.
Gastraum im Café wird vergrößert
Robert Dahl verrät, wie der Anbau am bisherigen Barbycafé aussehen soll: „Wir vergrößern den Gastraum im Café und erweitern diesen bis in den neuen Anbau hinein. So können wir auch eine vernünftige Tortenmanufaktur aufbauen. Bisher war der Platz dafür doch sehr beengt.“ Der neue Tresen soll komplett ins neue Gebäude verlagert werden. Der geplante Indoorspielplatz soll ins Obergeschoss des bisherigen Café-Bereiches eingebaut werden, verrät Robert Dahl weiter.
Der bisherige Schauplatz von Kaffeeklatsch im Verwalterhaus soll auch weiterhin so entspannt bleiben, wie bisher, sagt Dahl. Im neuen Anbau dürfte es etwas lebhafter zugehen, weil sich hier junge Familien wohl fühlen sollen. „Hier werden dann auch Pommes, Chicken Nuggets und Slushies serviert“, verrät Dahl. Eine Rutsche soll vom Indoor-Tobeland bis in den Gastraum führen.
Wer einen Blick hinter den Bauzaun erhaschen kann, entdeckt die Stahlträger, die aus dem bereits betonierten Boden ragen. Erst ein Blick auf die Pläne zeigt, dass der neue Anbau dem bisherigen Café ähneln wird. Auch hier sollen die Außenwände mit den goldenen aufgesetzten Walnusssymbolen verziert werden.
Lieblingsprodukte werden weiter verkauft
Um während des Umbaus das Café nicht komplett schließen zu müssen, werden die Café-Angebote ins Gutshaus verlegt. Auch ein Teil der „Lieblingsprodukte“ des Hofladens werde nun dort im Eingangsbereich vorgehalten. Während der Umbauphase wird täglich wechselnd nur ein Mittagessen angeboten. Eine Kuchenauswahl gibt es gleich vis-à-vis zur Ausgabe der warmen Speise. Die Bonbonmanufaktur auf der anderen Straßenseite und der Pavillon im Biergarten seien weiterhin von 11 bis 18 Uhr geöffnet, teilt das Unternehmen mit.
Ziel sei es, den An- und Umbau zur Adventszeit fertiggestellt zu haben. Dann kehre auch der Hofladen wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück, so der „Erdbeerkönig“ Robert Dahl, der in Loburg bekanntlich mehr auf die Walnuss setzt.
Gutshaus soll umgestaltet werden - besser auf Events ausgelegt
Und auch im Gutshaus und beim Freisitz sind Veränderungen geplant. „Das Gutshaus soll in eine Eventlocation umgestaltet werden und so für Geburtstage und Hochzeiten noch besser geeignet sein. Gerade mit der St.-Laurentiuskirche nebenan ist das gut geeignet.“ Dazu soll im Gutshaus der Selbstbedienungsbereich für Feiern umgebaut werden. Dazu sei vermutlich nur eine kurze Schließung des Gutshauses nötig. Auch der Pavillon im Biergarten soll später noch neu gestaltet werden.
In Sachen des geplanten „Laurents Hotel“ am angrenzenden Schulplatz gibt es dagegen nichts Neues. Die Idee, das derzeit leerstehende Fachwerkhaus zwischen Grundschule und Pfarrhaus als kleine Pension zu betreiben, sei aber nur zurückgestellt und nicht abgesagt, so Robert Dahl.
Gehen mit den aktuellen Plänen denn auch neue Arbeitsplätze einher? Antwort Robert Dahl: „Vermutlich ist dann unterm Strich mehr Personal nötig.“
Tempo an die Umstände in Loburg anpassen
All diese Bau- und Umbaumaßnahmen am Loburger „Karls“-Standort erfolgen zu einer Zeit, in der auch das Unternehmen nicht so recht weiß, wie es vor der Haustür des Rittergutes eigentlich weitergeht. Denn immer noch ist die Brückenbaustelle über die Ehle nicht abgeschlossen - und der angekündigte Ausbau der vorbeiführenden Landesstraße hat noch nicht einmal begonnen.
Robert Dahl hofft darauf, dass an der Straße Maßnahmen getroffen werden, damit die Besucher gefahrlos die Straßenseite wechseln können. Gleich gegenüber des Rittergutes locken schließlich die Bonbonmanufaktur und die Brennereimanufaktur Kullmann, auch ein Teil der verfügbaren Parkplätze liegt hier.
Zebrastreifen sollen für Sicherheit sorgen
„Das ist doch eine total unübersichtliche Stelle. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis da mal was passiert. Ich bin dringend für einen oder gar zwei Zebrastreifen in diesem Bereich von Loburg“, sagt der Unternehmer. Auch stellt sich ihm die Frage, warum man hier 50 km/h fahren dürfen muss. Man müsse das zulässige Tempo für den Verkehr an die Umstände in Loburg anpassen. Dahl verweist auf seinen Erlebnishof in Rövershagen: „Dort verläuft die Bundesstraße 105, es gibt Zebrastreifen und Ampel und direkt am Erdbeerhof eine bedarfsgesteuerte Fußgängerampel.“
Er treffe in Loburg nur Leute, die Querungshilfen in diesem Bereich des Münchentors wollen. „Wenn es heißt, die Verkehrszahlen geben keinen Zebrastreifen oder Ampel her, dann verstehen die Bürger das nicht. Die Politik arbeitet mit so einer Bürokratie gegen die Bedürfnisse der Menschen“, ist Dahl überzeugt.