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Schlössertour durch Sachsen-Anhalt (Teil 5) Von Selbstmord zu Flucht: Das spektakuläre Geheimnis von Schloss Althaus

Mit dem Schloss Leitzkau im Jerichower Land wird heute die Serie fortgesetzt

Von Bernd Kaufholz Aktualisiert: 22.07.2024, 15:33
Viola Handke vom Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau vor dem Schloss Neuhaus (r.) und der Stiftskirche (l.). Sie steht auf der freien Fläche, auf der sich einst das Schloss Althaus befand.
Viola Handke vom Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau vor dem Schloss Neuhaus (r.) und der Stiftskirche (l.). Sie steht auf der freien Fläche, auf der sich einst das Schloss Althaus befand. Kaufholz

Leitzkau - Geschrieben wird das Jahr 1785. Es ist ein schöner Tag Ende Mai und Amalie von Werthern, geborene von Münchhausen (1757-1844), besucht auf Schloss Althaus in Leitzkau ihren Bruder Georg. Sie hat einen Plan – und der geht vorerst auf. Schreiend stürmt die Zofe Amalias in das Zimmer Georgs und kann erst nach mehrfacher Aufforderung das schreckliche Geschehen schildern: Sie habe die 28-jährige Herrin in ihrem Blute liegen sehen. Die gnädige Frau habe sich die Kehle durchgeschnitten. Selbstmord. Georg, der bekannt für sein sensibles Gemüt ist und Blut nicht sehen kann, lässt die Schwester ohne Leichenschau bestatten. Um einen Skandal zu vermeiden, wird verkündet, Amalie sei an Pocken gestorben.