Zu wenige Kinder Bald keine Schule mehr im Osterwiecker Ortsteil
Dass die Grundschule Bühne nur noch eine befristete Perspektive haben würde, war seit langem an den Schülerzahlen abzulesen. Jetzt scheint das Aus sehr schnell zu kommen.
Bühne. - Entschieden ist noch nichts. Aber der Sozialausschuss des Osterwiecker Stadtrates sah am Montag auch keine bessere Lösung als das, was Bildungsfachleute von Land, Landkreis, Stadt und Schule als Kompromiss vorgeschlagen haben.
Demnach soll die Grundschule Bühne zum Sommer 2025 geschlossen werden. Dennoch sollen die Kinder der dritten und vierten Klassen dort noch bis zum Sommer 2026 unterrichtet werden. Die Abc-Schützen 2025 aus dem jetzigen Einzugsbereich Bühne sollen in Osterwieck eingeschult werden, auch die Zweitklässler gehen dann mit nach Osterwieck. Ab dem Sommer 2026 werden schließlich alle Bühner Kinder in der Ilsestadt unterrichtet. Die Grundschule Bühne ist dann Geschichte.
Wie Hauptamtsleiter Peter Eise-mann im Sozialausschuss erläuterte, gäbe es noch drei andere Optionen. Zum einen die Standortsicherung als Außenstelle der Osterwiecker Grundschule für vier Jahre. Die Praxis aus anderen Modellen im Land zeige aber, dass selbst dann spätestens schon nach zwei Jahren Schluss sei. Weiterhin könnte die Stadt als Träger die Schule zum Schuljahresende komplett schließen. Oder auch gar nichts unternehmen. Dann würde die Schule wohl durch eine übergeordnete Behörde geschlossen.
Der Landkreis hatte als Träger der Schulentwicklungsplanung die Stadt darauf aufmerksam gemacht, dass zum nächsten Schuljahr die Grundschule Bühne unter die gesetzlich festgelegte Mindestzahl von 60 Kinder kommt. Wenngleich das Unterschreiten mit avisierten 59 Kindern knapp ist. Für den Sommer sind nach jetzigem Stand nur acht Einschüler zu erwarten.
An dieser Stelle wurde im Ausschuss auch von einem hausgemachten Problem gesprochen. Die Grundschule Bühne unterrichtet seit langem die Erst- und Zweitklässler gemeinsam in Lerngruppen, was einigen Eltern nicht gefällt. Wer es kann, meldet seine Kinder offenbar außerhalb der Stadt Osterwieck an. So lässt sich aus einer Übersicht der Stadt zur Kita- und Hortbetreuung ablesen, dass sechs Kinder aus dem Einzugsbereich Bühne die Evangelische Grundschule Ilsenburg besuchen.
In Bühne würde es unterdessen in den nachfolgenden Jahren deutlich unter 60 Kinder gehen: 52 ab 2026 und 48 ab 2027.
Die Schule sofort komplett zu schließen, würde ein anderes Problem erzeugen. In Osterwieck könnten ab 2025 keine 59 Kinder zusätzlich unterrichtet werden. Die Grundschule im Sonnenklee hat nach Auskunft von Sachgebietsleiterin Jeannine Knobloch nur eine Kapazität von 183 Mädchen und Jungen. Aktuell lernen dort 162 Kinder. Doch auch in Osterwieck gehen die Schülerzahlen zurück. Für Sommer 2025 sind nur noch 151 prognostiziert, für 2026 noch 139. Mit den Bühner Kindern liege man dann nahe an der Kapazitätsgrenze.
Anliegen der Stadt ist es, dass sich die Eltern frühzeitig auf die neue Situation einstellen können. Vorsitzender David Kawitzke (Aktiv für Hessen) möchte mit Ausschussmitgliedern zum Jahresanfang in eine Elternversammlung gehen. Der Stadtrat soll sich am 19. Dezember des Themas annehmen, aber erst am 20. Februar einen Beschluss fassen, nachdem auch Ortschaftsräte und nochmals der Sozialausschuss getagt haben. Danach gäbe es noch viel zu organisieren, vor allem hinsichtlich des Schülerverkehrs per Bus.