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Nachwuchs bei den Störchen Ringe für Adebar-Trio im Huy

Der Weißstorchbeauftragte Georg Fiedler ist wieder auf Beringungsmission unterwegs in der Region. Dieses Mal besucht er die Nester in Aderstedt und Dedeleben.

Von Maria Lang 01.07.2024, 14:20
Blick ins Nest: Drei Jungstörche gibt es in diesem Jahr in Aderstedt.
Blick ins Nest: Drei Jungstörche gibt es in diesem Jahr in Aderstedt. Foto: Ronny Grundmann

Aderstedt/Dedeleben. - In diesem Jahr hat es endlich geklappt: Es gibt wieder Storchennachwuchs in Aderstedt.

Nachdem im Jahr 2021 das Nest auf dem Gelände der Dr. Strube Schlanstedt GbR neu hergerichtet und sogar mit einer Kamera versehen worden war (wir berichteten), habe es eine Weile gedauert, bis es auch angenommen worden sei, wie Ronny Grundmann berichtet. „In den letzten beiden Jahren waren jeweils nur ganz kurz Störche da, haben aber nicht gebrütet. In diesem Jahr hatten wir dann aber Glück und ein Pärchen ist geblieben“, so der Pabstorfer Storchenfan.

Drei Storchenjunge sind dabei dieses Mal herausgekommen – die es nun zu Forschungs- und Nachverfolgungszwecken zu beringen galt. Hier kommt der Weißstorchbeauftragte Georg Fiedler ins Spiel. Der 71-jährige Rohrsheimer übernimmt diese Aufgabe bereits seit vielen Jahren und mit sehr viel Herzblut. Er beobachtet, dokumentiert, hält den Kontakt zur Vogelwarte und ist Ansprechpartner in allen Storch-Belangen.

Besuch aus Hildesheim

„Einer der beiden Störche, die dieses Jahr hier gebrütet haben, ist beringt und stammt aus der Region Hildesheim“, erzählt er. „Zwischendurch waren hier im Nest drei kleine Köpfe zu sehen – mal schauen, ob alle drei noch da sind.“

Und so klettert er voller Neugier gemeinsam mit Ronny Grundmann in den Korb, der die beiden mittels Kran, der von der Firma Sucker zur Verfügung gestellt wurde, nach oben zum Nest bringt.

Wieder zurück auf dem Boden haben die beiden tatsächlich drei Storchenkinder im Gepäck. „Sie sind noch recht klein, aber auch erst fünf Wochen alt“, erklärt Fiedler. „Da waren die Eltern ein wenig spät dran, aber das ist nicht schlimm. Und die Kleinen sehen auch soweit gesund aus.“

Um ihre Bewegungen, wenn sie in etwa fünf weiteren Wochen das Nest verlassen werden, nachverfolgen zu können, zu sehen, wohin es sie verschlägt, bekommen die Drei nun Ringe verpasst. In diesem Fall sogar gleich zwei.

„Wir haben hier zum einen die üblichen Metallringe, die wir schon sehr lange verwenden“, erklärt Georg Fiedler. „Und dann haben wir noch neue, die sind aus Kunststoff und haben die jeweilige Nummer in großen schwarzen Buchstaben auf gelbem Grund gedruckt. Das ist auf 200 Meter Entfernung abzulesen und daher natürlich viel besser, weil man die Störche nicht stören muss.“

Da diese Art der Ringe aber noch neu sei und man keine Erfahrungswerte bezüglich Haltbarkeit und mehr habe, nutze man in der Anfangsphase vorsichtshalber beide Varianten, um auf Nummer sicher zu gehen.

Unterstützt wird Georg Fiedler auch bei der Beringung durch Ronny Grundmann. „Ich finde das sehr interessant und habe daher meine Hilfe angeboten“, erklärt der 43-Jährige. „Zwei Hände mehr sind da schon einfach besser und ich freue mich, wenn ich helfen kann.“

Auch in Dedeleben Nachwuchs

Nachdem die drei Nachwuchsstörche mit den Ringen versehen worden sind, werden sie zurück ins Nest gebracht, wo sie sich von der Aufregung erholen können.

Im Vorfeld war das Duo bereits in Dedeleben, wo es ebenfalls ein besetztes Storchennest gibt – ebenfalls mit Nachwuchs. Auch hier konnten drei Jungstörche beringt werden, die schon deutlich größer als die Aderstedter sind.

„Insgesamt mit diesen sechs Störchen in Dedeleben und Aderstedt habe ich in diesem Jahr bereits 127 Jungtiere beringt“, berichtet der Rohrsheimer Storchbeauftragte, der bereits 2009 mit dem Beringen der Tiere im Harzkreis begonnen hat.

„Das ist dieses Jahr ein wirklich gutes Storchenjahr“, weiß der Experte. Nun bleibt nur noch abzuwarten, wohin sich die sechs Huy-Störche von hier aus bewegen und wann und wo sie das nächste Mal gesichtet werden.

Georg Fiedler (links) und Ronny Grundmann versehen die Jungstörche mit Ringen.
Georg Fiedler (links) und Ronny Grundmann versehen die Jungstörche mit Ringen.
Foto: Maria Lang