140 Lehrer, Erzieher und Hortmitarbeiter kamen zum Bildungstag der GEW-Kreisverbände nach Beetzendorf Tipps erleichtern Leben und Arbeit
Zirka 140 Lehrer, Kita-Erzieherinnen und Hortnerinnen aus beiden Altmarkkreisen trafen sich am Sonnabend in Beetzendorf zum Bildungstag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). In zahlreichen Arbeitsgruppen konnten sie ihr Wissen erweitern und Ratschläge für die tägliche Arbeit mitnehmen.
Beetzendorf. Der Bildungstag, den die GEW-Kreisverbände Salzwedel und Stendal einmal im Jahr für ihre Mitglieder und interessierte Gäste in Beetzendorf veranstalten, beschäftigte sich am Sonnabend mit dem Thema "Schaffe ich die Arbeit oder schafft sie mich?" Dazu hatten sich etwa 140 Lehr- und Fachkräfte aus beiden Altmarkkreisen angemeldet. "Das Interesse freut uns. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass Sie Ihren freien Tag zur Weiterbildung nutzen", meinte Salzwedels Kreisvorsitzender Jens Bierstedt zu Beginn in der gut gefüllten Aula der Grund- und Sekundarschule.
Zum Auftakt gab Dr. Romy Beck, die als Familientherapeuthin und Konfliktberaterin tätig ist, den Anwesenden 22 Prinzipien mit auf den Weg, mit denen sich das Leben und auch der Berufsalltag besser meistern lassen (siehe Infokasten). So gelte es, Stressauslöser zu erkennen, um gezielt entgegenwirken zu können. "Die Mittel sind individuell verschieden. Der eine schwört auf Yoga oder autogenes Training, der andere entspannt beim Umgraben des Gartens oder beim Zeitunglesen", meinte die Expertin.
Beck riet auch dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den "inneren Monolog" abzustellen. Zudem müsse man sich vom Besitzdenken lösen. "Es gehört Ihnen nichts, alles ist nur vorübergehend, das müssen sie sich klarmachen. Auch Ihre bessere Hälfte ist nicht Ihr Eigentum, Sie haben sie nur in Pflegschaft", erläuterte sie. Alles was man loslasse, komme auch wieder zurück.
Auch Vergebung und Dankbarkeit seien im Leben sehr wichtig. Dabei bedeute Vergebung nicht, alles wieder auf Null zu stellen. "Aber man kann zumindest wieder ein neutrales Verhältnis zu demjenigen schaffen, der einem weh getan hat", meinte Beck. Sie riet den Vortragsteilnehmern, eine Liste mit all den Dingen anzulegen, für die sie dankbar sind. "Die holen Sie dann hervor, wenn es Ihnen schlecht geht", schlug die in Möser wohnende Referentin vor.
Im Anschluss an den Vortrag gingen die Teilnehmer in verschiedenen Arbeitsgruppen dem Thema im Detail nach. So ging es in einer Gruppe um Stressminimierung durch Einschätzung des Gegenübers, Selbstpflege und geführte Bildermeditation als Entspannungstechnik, in einer anderen um Bewegungs- und Lernspiele für Klein und Groß. Ingrid Stürze gab Tipps zum linkshändigen Kind, seinen individuellen Begabungen und Schwierigkeiten. Lustige Lieder, Sing- und Kennenlernspiele konnten die Teilnehmer der von Britta Meyer geleiteten Arbeitsgruppe für ihre Tätigkeit mitnehmen. Ein anderer Kurs beschäftigte sich mit gesundem Sehen, das durch gezieltes Augen- und Entspannungstraining gefördert werden kann.
Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen
Gut besucht war auch die Arbeitsgruppe über verhaltensauffällige Kinder. Hier wurden verschiedene Störungsbilder vorgestellt und Tipps zum Umgang mit unsicheren Bindungsmustern gegeben. Im Kurs von Carola Jentzsch stand das Lernen mit Spaß und Phantasie, etwa mit Hilfe von Gedächtnistraining auf dem Programm. Zudem gab Waltraud Kreutzer Tipps für das richtige Führen von Elterngesprächen.
In den Pausen bestand die Möglichkeit, sich am Imbissbüfett zu bedienen oder einen Blick auf die Präsentations- und Infostände verschiedener Verlage sowie der Gewerkschaft selbst zu werfen.