Grundschule Grundstück in Magdeburg gesucht
Seit über zehn Jahren werden die Viertklässler der Grundschule Ottersleben in einem Ausweichstandort in Magdeburg unterrichtet.
Magdeburg (mp) l Das Thema wird unter den Bewohnern heiß diskutiert, sorgte für Debatten im Stadtrat und beschäftigt die Verwaltung: Wie kann das Platzproblem in der Schule an der Richard-Dembny-Straße gelöst werden? Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) lenkte zuletzt ein und zog auch einen Schulanbau in Betracht, nachdem die von der Stadt favorisierte Lösung mittels eines Neubaus aufgrund von fehlenden verfügbaren Grundstücken als nicht machbar erscheint und obwohl ein Grundsatzbeschluss des Stadtrates für einen Schulneubau in Ottersleben noch Gültigkeit hat. Nachdem der Stadtrat im Oktober ein Areal am Amtsgarten (Nomi-Rubel-Straße) mit einem knappen, aber mehrheitlichen Entscheid ablehnte, wurde die Grundstückssuche der Verwaltung wieder auf Anfang gestellt. Der Fakt, dass die als dreizügige Einrichtung errichtete Schule jährlich fünf Eingangsklassen aufgrund des hohen Schüleraufkommens zu verzeichnen hat, bringt die Dramatik auf den Punkt. Laut Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra ist in den nächsten Jahren – bezogen auf die Stadt – mit einem Geburtenrückgang nicht zu rechnen.
Der Neubau/Anbau sei als zweizügige Grundschule geplant, heißt es weiter. Bei den Planungen für einen Neubau seien sowohl Turnhalle als auch ein entsprechendes Außengelände für den Sportunterricht und die Pausen zu berücksichtigen. Kerstin Kinszorra: „Bei der Planung eines Anbaus würde ein Mehrzweckraum/Gymnastikraum ergänzend zur vorhandenen Sporthalle Berücksichtigung finden, um den Bedarf an Sporteinheiten zu decken.“
Bei der Ablehnung des Standorts am Amtsgarten, ein von einem Kleingartenverein genutztes etwa 6100 Quadratmeter fassendes Areal, ist auch dessen Größe als Grund genannt worden. Dass Grundschulen auf kleinem Raum betrieben werden können, zeigt das Beispiel in Stadtfeld-Ost: Die Grundschule „Annastraße“ ist mit knapp 5100 Quadratmetern Grundstücksfläche der kleinste Standort in der Stadt. Laut Verwaltung befinden sich neben dem Schulgebäude der Pausenhof, der auch als Sportfläche dient, eine kleine Turnhalle als auch ein separates Hortgebäude auf dem Gelände. Über die größte Grundstücksfläche verfügt die Grundschule „Lindenhof“ in Reform: Rund 27.900 Quadratmeter umfasst das gesamte Areal.
2016 sind vom Liegenschaftsservice Grundstücke mit einer Fläche zwischen 5100 und 6300 Quadratmetern vorgeschlagen worden. „Neben dem Amtsgarten waren das auch der Knochenpark und die Niendorfer Straße“, so Kerstin Kinszorra. Letzteres wird vom Kleingartenverein „Flora“ genutzt und verfügt über nicht genutzte Parzellen. Dieses Areal ist aber als möglicher Grundschul-standort nicht weiterverfolgt worden, „da es sich nicht im städtischen Eigentum befindet“. Nach Volksstimme-Informationen ist der Verband der Gartenfreunde der Eigentümer.
In Abwägung der örtlichen Lage, der Entfernung zur bereits bestehenden Grundschule sowie sich ergebenden Schulwegbeziehungen und der Schulwegsicherung sei die Fläche am Amtsgarten favorisiert worden, so die Begründung. Mit der Ablehnung des Stadtrates zur Aufstellung des Bebauungsplanes am Standort Amtsgarten gebe es eine neue Situation und die Grundstücksprüfung erfolge nun erneut, so Kerstin Kinszorra. Ausgang offen.