Trotz Verbots in Magdeburg Hitze lockt Badelustige an die Alte Elbe
Seit 30 Jahren ist in Magdeburg das Baden in fließenden Gewässern verboten. An heißen Sommertagen zieht es Badelustige dennoch an die Elbe – trotz Verbots.
Magdeburg - Sommerzeit ist Badezeit und man muss kein Prophet sein: Wenn das Thermometer erneut wieder über 30 Grad Celsius klettert, werden die Magdeburger im kühlen Nass Erfrischung suchen. Eine Abkühlung in der Alten Elbe scheint momentan besonders attraktiv.
Am Wochenende zog es Badewillige an die Sandbänke der Alten Elbe im Bereich der Wasserfallbrücke. Aber laut Stadtordnung gilt in Magdeburg: „In natürlich fließenden Gewässern ist das Baden verboten.“ So schreibt es der Paragraf 8 der Magdeburger Gefahrenabwehrverordnung fest. Bedeutet, das Baden in der Elbe und in all ihren Nebenarmen ist im gesamten Stadtgebiet verboten. Hierbei gehe es um die Abwehr von Gefahren, welche von fließenden Gewässern ausgehen, beispielsweise Strömungen und Schiffsverkehr.
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Anscheinend gibt es doch Ausnahmen: „Wenn in der Alten Elbe Niedrigwasser ist und einzelne Gewässerabschnitte nicht mehr miteinander verbunden sind, dann gilt das Verbot nach Paragraf 8 der Gefahrenabwehrverordnung nicht“, teilt die Stadt auf Volksstimme-Nachfrage mit. Unabhängig davon ist es laut Stadt jedoch in einzelnen Gewässerabschnitten der Alten Elbe gefährlich zu baden. So können zum Beispiel Eisenteile, Glasscherben oder spitze Äste schwere Verletzungen an Beinen oder Füßen verursachen. Auch die Wasserqualität kann problematisch sein.
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Jedoch regelt auch die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung ein Badeverbot im Bereich bis zu 100 Meter ober- und unterhalb einer Brücke, eines Wehrs oder einer Hafeneinfahrt. Für entsprechende Kontrollen ist die Wasserschutzpolizei zuständig.
Magdeburg hat bereits 1993 ein generelles Badeverbot verhängt und 2002 sowie 2012 in Neuauflagen seiner Gefahrenabwehrverordnung erneuert. Magdeburg handhabt das Thema damit deutlich restriktiver als andere Städte. Selbst vor der Haustür, in Schönebeck, ist das Elbebaden nicht tabu.
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Die meisten Städte an der Elbe dulden es, wenn Bewohner im Fluss baden wollen. In Hamburg raten die Behörden wegen der vorhandenen Gefahren zwar davon ab - ein formelles Verbot gibt es aber nicht. Gleiches in Dresden. Aus rechtlicher Sicht ist das Baden erlaubt.