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Forschung und Lehre Hochschule Magdeburg-Stendal setzt auf KI

Eine Hochleistungsmaschine soll den Weg in die Welt der künstlichen Intelligenz ebnen. KI-Technologien können in verschiedenen Bereichen der Hochschule Magdeburg-Stendal eingesetzt werden.

12.01.2025, 07:00
Die Hochschule Magdeburg-Stendal setzt auf die Integration von KI-Technologie und auf eine aktive Nutzung des breiten Anwendungsspektrums von KI in Forschung, Lehre und Verwaltung.
Die Hochschule Magdeburg-Stendal setzt auf die Integration von KI-Technologie und auf eine aktive Nutzung des breiten Anwendungsspektrums von KI in Forschung, Lehre und Verwaltung. Foto: Peter Steffen/dpa

Magdeburg/vs. - Ein unscheinbarer Kasten wird Anfang 2024 ins Rechenzentrum der Hochschule Magdeburg-Stendal geschoben: ein Server. Auf ihn haben IT-Fachleute, Forschende und Lehrende lange gewartet.

Er trägt modernste Technologie in Form von „NVIDIA-H100-Prozessoren“ in sich, die Industriestandard für das Trainieren und Ausführen von KI-Modellen sind. „Damit bauen wir eine Infrastruktur nach unserem Bedarf auf“, erklärt KI-Experte Prof. Sebastian von Enzberg. Künftig soll es in der Hochschule möglich sein, problemlos auf künstliche Intelligenz zugreifen zu können – egal, ob es um kleine Anfragen oder große Datenmengen geht.

Was sich logisch und einfach anhört, ist ein komplexes Vorhaben. Gesteuert wird es durch das Projekt „KI-Infrastruktur für Forschung, Technologie und Transformation in Sachsen-Anhalt“, kurz Kitt. Unter Leitung des Dienstleistungszentrums „IT und Medientechnik“ (ITM) bündeln sich fachbereichsübergreifende Kompetenzen. Experten beschäftigen sich in einer Forschungs-AG damit, wie in der bestehenden Hochschulorganisation eine technische Revolution geschehen kann.

KI-Experte Prof. Sebastian von Enzberg (l.) und Projektleiter Andreas Hösel wollen mit der Campuskapsel die technische Infrastruktur der Hochschule Magdeburg-Stendal revolutionieren.
KI-Experte Prof. Sebastian von Enzberg (l.) und Projektleiter Andreas Hösel wollen mit der Campuskapsel die technische Infrastruktur der Hochschule Magdeburg-Stendal revolutionieren.
Foto: Matthias Piekacz/Hochschule Magdeburg-Stendal

Die „Zentrale Anlaufstelle für innovatives Lehren und Lernen interdisziplinärer Kompetenzen der KI“ (Zakki) wurde gegründet, um Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten Kompetenzen im Umgang mit KI zu vermitteln. Erhebungen im Rahmen von Zakki ergeben, dass viele von ihnen KI-Tools nutzen – und das auch in IT-fernen Fachbereichen. Allerdings: Jeder macht das für sich, zumeist ohne System und mit kommerzieller Software. „Das muss sich ändern“, so von Enzberg.

„KI gehört jetzt dazu.“

„Wir als Hochschule wollten unsere Vorreiter-Rolle in moderner angewandter Forschung weiter ausbauen“, sagt Kitt-Projektleiter und ITM-Chef Andreas Hösel. „KI gehört jetzt dazu.“ Um zu verdeutlichen, was KI alles kann, setzt das Team auf die automatisierte Auswertung von Luftbildern aus Sachsen-Anhalt. Ein künstliches neuronales Netz analysiert Bilddaten und liefert präzise Ableitungen zur Nutzung von Flächen wie Wälder oder Gebäude. „Die Ergebnisse waren beeindruckend“, so Hösel.

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Dieser Praxisbezug und das stark gestiegene Anwendungsinteresse beschleunigen die Umsetzung des Kitt-Projektes. Finanzielle Unterstützung erhält Kitt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ in der Maßnahme „KI-Nachwuchs@FH“. „Die Inbetriebnahme war technisch sehr anspruchsvoll“, sagt Andreas Hösel. „Aber, was die Maschine kann, ist spektakulär. Jetzt müssen wir sie nur noch richtig nutzen.“

In der Pilotphase wird sie für ausgewählte Aktivitäten aus dem Projekt Zakki angewandt. „Das ist notwendig, da in der Software und Infrastruktur, wie die Netzwerkkonfiguration, noch viele Kinderkrankheiten stecken, die wir so finden und lösen können“, erklärt von Enzberg.

Auch in Lehrveranstaltungen am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Industriedesign oder anderen Projekten findet das System bereits Verwendung. Die Campuskapsel und wie KI künftig fachübergreifend effizient genutzt werden kann, ist eins von vielen Themen, mit denen sich Sebastian von Enzberg beschäftigt. Er ist sich sicher: „Wir sind stark in der anwendungsorientierten Forschung – und diese Stärke werden wir durch den Einsatz von KI-Anwendungen weiter ausbauen.“