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Krankenhaus/Pflege/Hilfe Mit Video: Die Pläne der Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg

Krankenhaus, Behindertenhilfe und Pflege. Die Pfeifferschen Stiftungen sind mit 2.000 Mitarbeiter ein Großbetrieb. Das sind die Pläne der Einrichtung.

Von vs 20.07.2024, 07:30
Ulrike Petermannn,  Michael  Saffé, Vorstände Pfeiffersche Stiftungen in Magdeburg.
Ulrike Petermannn, Michael Saffé, Vorstände Pfeiffersche Stiftungen in Magdeburg. Foto: Pro M

Magdeburg - Die Pfeifferschen Stiftungen wurden vom Pfarrer und Superintendenten Gustav Adolf Pfeiffer im Zeitalter der Industrialisierung gegründet und von Bürgern mit Spenden unterstützt. Seither wuchsen ihre Angebote. Im Ersten Weltkrieg und danach kümmerten sie sich neben der Betreuung von Kindern, Menschen mit Behinderungen und Alten auch um Kriegsversehrte. Heute beschäftigen sie gut 2000 Mitarbeiter und sind der größte diakonische Komplexträger im Bundesland.

 
Ulrike Petermann (Theologische Vorständin Pfeiffersche Stiftungen zu Magdeburg-Cracau) und Michael Saffé (Kaufmännischer Vorstand Pfeiffersche Stiftungen zu Magdeburg) zum Thema Transformation (Video: Pro M Magdeburg)

Öffnung nach außen

Sie sind nicht nur auf ihrem historischen Gelände in Magdeburg aktiv, wo sie eines von zwei Krankenhäusern betreiben. Sie leisten ihre Dienste an vielen Orten in Nord- und Mittel-Sachsen-Anhalt, betonen die Vorstände: „Eingliederungshilfe, alles, was Menschen mit Behinderung an sozialer Teilhabe beeinträchtigt, ist ein Schwerpunkt. In der DDR war die Arbeit der aktiven Diakonissen geduldet, weil der Staat vieles nicht selbst leisten konnte. Mit der Wende änderte sich das Selbstverständnis: Nicht mehr Schutzmauer vor der Gesellschaft, sondern Teilhabe, sich öffnen zur Gesellschaft.“

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Heute bieten sie viele ambulante Dienste in Wohngegenden im städtischen wie ländlichen Raum an. Ihr Portfolio der Hilfen wächst: „Wir bauen die ambulanten palliativen Dienste im Lande aus, betreiben die leistungsstärkste Orthopädie in Sachsen-Anhalt und das einzige Kinderhospiz.“ Die 1990 gegründeten Werkstätten für Menschen mit Behinderung betreuen 600 Menschen und transformieren sich: „Im Verbund mit den Betroffenen und Unternehmen ist zu klären, was die Bedürfnisse sind. Es braucht da kluge Lösungen zur Inklusion ins Arbeitsleben. Für wen braucht es noch Werkstätten? Gelingt die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in den ersten Arbeitsmarkt? Entgegen politisch motivierten schwarz-weiß Antworten, versuchen wir, von Einzelfällen und ihren Bedürfnissen auszugehen. Wir sind Anwalt dieser Menschen mit Beeinträchtigung.“

Die Zerschlagung der Förderschulen habe Probleme geschaffen, so Saffé: „Das erschwert manchem seinen Weg zu Ausbildung und Arbeit. Radikale Lösungen helfen hier oft nicht. Es gilt, ein gutes Gleichgewicht unterschiedlicher Systeme und Maßnahmen zu finden. Im Wohnbereich sind verschiedene Betreuungsmaßnahmen und Wohnformen angezeigt. Auch im Bereich der Senioren haben wir hohe Kompetenz, wie Teilhabe am besten für die einzelnen Menschen organisiert werden kann. Ziel ist es, für jeden das Beste zu finden.“

Intel bringt Effekt

„Magdeburg nehme ich heute als barriereärmer wahr“, sagt Ulrike Petermann, die Hallenserin, die früher schon mal in Magdeburg arbeitete und nun zurückkehrte. „Die Infrastruktur für Pendler wird immer besser.“ Saffé, der aus der Nähe von Heilbronn stammt, in München und Nordrhein-Westfahlen lebte, kannte Magdeburg vor Amtsantritt kaum: „Ich war überrascht, wie sauber und wie grün die Stadt ist. Die Intel-Ansiedlung wird uns technologisch und wissenschaftlich voranbringen und neue Berufsfelder in die Stadt bringen. Das wird einen positiven Effekt haben und die Stadt erneut zur Transformation bringen.“

Kooperationen

Auch die Pfeifferschen Stiftungen werden ihre Angebote ausbauen und planen eine stationäre geriatrische Reha-Einrichtung. Außerdem betreiben sie die größte Gesundheitsschule in Sachsen-Anhalt, gemeinsam mit dem städtischen Klinikum. Nun steigt das Land in der Lungenklinik mit einer Minderheitsbeteiligung ein. So bleibe man durch Kooperationen standfest und wachse.“