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Magdeburger des Jahres 2024: Lukas Märtens Der schwimmende Botschafter

Die Volksstimme sucht die Magdeburger des Jahres. Zu den zehn Kandidatenvorschlägen gehört auch Lukas Märtens. Der Olympiasieger von Paris nutzt seine Popularität und wirbt für Magdeburg.

Von Rainer Schweingel 29.11.2024, 18:00
Lukas Märtens mit seiner Goldmedaille von Paris. Seinen Erfolg nutzte er umgehend für sympathische wie emotionale Werbung für seine Heimatstadt Magdeburg.
Lukas Märtens mit seiner Goldmedaille von Paris. Seinen Erfolg nutzte er umgehend für sympathische wie emotionale Werbung für seine Heimatstadt Magdeburg. dpa

Magdeburg - Magdeburg und Lukas Märtens – das ist eine ganz besondere Verbindung. Was der Schwimmer aus der Elbestadt schon seit Jahren spürt, wissen Millionen Wassersportfans spätestens seit dem 27. Juli 2024. An diesem Tag krault der im Magdeburger Stadtteil Diesdorf aufgewachsene heutige Modellathlet nicht nur über 400 Meter Freistil zu Gold bei Olympia in Paris und krönt seine eigene Schwimm-Karriere. An diesem Tag macht er auch seinem Herzen ganz spontan Luft – und seiner Heimatstadt eine Liebeserklärung.

Schönste Stadt der Welt

Mit den Worten „Magdeburg ist für mich die schönste Stadt der Welt“ am ARD-Mikrofon rührt er im Augenblick des sportlichen Triumphs nicht nur eingefleischte „Machdeburjer“ vor den TV-Bildschirmen zu Tränen. Auch alle, die es mit Magdeburg nicht so haben, wissen spätestens jetzt: Dieser Lukas ist ein ganz feiner Kerl mit bewegenden und ehrlichen Emotionen – und so schlecht kann seine Heimatstadt Magdeburg dann ja wohl auch nicht sein.

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Eigene Bude in der Altstadt

Sekunden später sind die sozialen Netzwerke voller zustimmender Kommentare zu Leistung und Liebeserklärung.

Dabei ist das an Magdeburg verteilte Lob für Lukas Märtens eigentlich nichts Besonderes. Durch ihn gelangte es eben lediglich nur in eine viel größere Öffentlichkeit. Denn: „Sein Magdeburg “ hat alles, was er und eine Stadt zum Leben brauchen. Ganz vorn Familie, dazu Freunde, Förderer, Wegbegleiter, Motivatoren, Trainer, Antreiber – kurzum Menschen, die für ihn in seinen bisher 22 Lebensjahren entscheidende Bedeutung hatten. Und die Lukas Märtens in einem Satz so zusammenfasst: „Magdeburg ist für mich schlichtweg Wohlfühlort“. Ein strahlendes Lächeln schickt er hinterher.

Kacheln zählen

Das galt schon, als er im dörflich geprägten Stadtteil Diesdorf aufwuchs. Das galt, als er in Kinderjahren mit seinen Eltern erstmals zum Schwimmtraining fuhr und von ihnen unterstützt wurde. Das galt, als er ins Sportgymnasium ging und anfing, in der Elbehalle als Leistungssportler Kacheln zu zählen, wie die Schwimmer das monotone Bahnenziehen im Wasser auch nennen – bis heute übrigens wöchentlich bis zu 70 Kilometern. Geschenkt wird auch einem Lukas Märtens nichts.

Mittlerweile wohnt Lukas in eigener Bude in der Altstadt und fühlt sich pudelwohl in seiner Heimatstadt. „Magdeburg hat alles, was man braucht“, sagt er, wenn er nach den Gründen für seine Liebeserklärung gefragt wird. Und wenn die Leute wissen wollen, warum Magdeburg für ihn die „schönste Stadt der Welt“ sei, kann er das so locker wie überzeugend begründen.

Traum erfüllt

Mit dem Olympiasieg erfüllte er sich einen Traum. Gleichzeitig wurde er mit Gold ins Rampenlicht geschoben. Verständlich, dass ihn diese Situation übermannte und die Worte zu Magdeburg einfach so sprudeln ließ, die in Herz und Hirn von Millionen Zuschauern gelangten. Geplant war alles eben keineswegs. „Aber als ich gefragt wurde, wem ich zu danken habe, wusste ich: Neben meiner Familie, meinen Trainern, vielen Freunden, Sponsoren und anderen Wegbegleitern hat einfach auch mein Magdeburg ein ganz großes Dankeschön verdient.“ Und raus war sie – die Liebeserklärung.

Lukas Märtens (rechts) warb auch bei der TV-Show „Grill den Henssler“ auf der Seebühne für Magdeburg, hier mit Kochpartner Danny Wienbeck (l.).
Lukas Märtens (rechts) warb auch bei der TV-Show „Grill den Henssler“ auf der Seebühne für Magdeburg, hier mit Kochpartner Danny Wienbeck (l.).
RTL+ / Markus Hertrich

Andere Städte vielleicht baulich schöner, aber das zählt nicht

Märtens’ Verständnis von Schönheit bezieht sich übrigens nicht auf opulente Häuser, imposante Türme, funkelnde Paläste oder verwinkelte Gassen „So was haben andere Städte vielleicht mehr als Magdeburg. Aber mein Magdeburg, was ich liebe, mein Magdeburg, was ich schätze und dem ich danke, ist einfach gesagt entspannt. Hier kann man gut leben und hat alles, was man braucht.“ Magdeburg habe ein Umfeld, in dem er sich wohlfühle.

Einer von uns

Lukas Märtens ist so nicht mehr „nur“ erfolgreicher Leistungsschwimmer, sondern längst auch (schwimmender) Botschafter seiner Stadt, der auch an Land eine Super-Figur abgibt. Auch wenn ihm niemand diesen Titel verpasst hat, so sagen doch viele Magdeburger über „ihren“ Lukas: Er ist nicht nur einer von uns, sondern mit ihm hat endlich auch jemand mal an passender Stelle ausgesprochen, was viele Stadtkenner längst wissen: Magdeburg ist viel besser als sein Ruf.

Herzen weitergeben

Lukas Märtens trägt seine Stadt nicht nur im Herzen, sondern sie trägt auch ihn. Von der Zufallsbegegnung auf der Straße bis zu Jubelstürmen beim Block U der FCM-Fans im Stadion oder den Handball-Anhängern in der Getec-Arena – überall fliegen Lukas die Herzen zu.

Und er reicht sie – garniert mit Magdeburg-Lob – gern weiter. So wie kürzlich bei „Grill den Henssler“ oder der MDR-Talkshow „Riverboat“. Nachdem dort jüngst Vereinskollege und Handball-Cheftrainer Bennet Wiegert ebenfa

lls „sein“ Magdeburg sympathisch „verkaufte“, legte der Schwimmer in der ihm eigenen Art nach: ruhig, zurückhaltend, bodenständig – so wie die meisten Magdeburger eben sind. Lukas trägt aktuell genau das in die Welt hinaus. Und dafür lieben sie ihn hier – mindestens genauso wie für sein Olympiagold.

Über Lukas Märtens

Alter/Familienstand/Kinder: 22 Jahre alt, ledig, keine Kinder

Beruf/Tätigkeit: Schwimmer, Angestellter Bundeswehr

Das mag ich an Magdeburg: „Magdeburg ist eine Stadt, in der Sport gelebt wirklich wird. Ansonsten gibt viel Natur, auch mitten in der City. Und die Stadt macht eine ganz besondere Stimmung aus. Manche mögen sie langweilig finden. Für mich ist diese Stimmung genau richtig.“

Hier kann Magdeburg noch besser werden: „Da gibt es eigentlich nicht viel. Magdeburg ist eine schöne Stadt. Gut, Sportförderung, da geht natürlich immer mehr.“

Magdeburg ist in zehn Jahren: „... noch schöner“.

Das sagen andere: Hardy Puls, Chef städtische Tourismusförderung:

„Unsere erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler haben uns schon viel Aufmerksamkeit beschert. Aber wenn einer wie Lukas Märtens daherkommt, Olympiagold abräumt und anschließend aus dem Schwärmen für seine Heimatstadt gar nicht mehr rauskommt – dann ist das etwas Besonderes und ein Geschenk für das Marketing der Stadt. Liebenswürdiger und ehrlicher kann man für unsere Stadt nicht werben. Lukas gibt dem bunten und fröhlichen Magdeburg, das wir so gern unseren Gästen zeigen, ein Gesicht. Ich würde mich freuen, wenn die Magdeburger ihm ’Danke’ sagen und ihn zum Magdeburger des Jahres wählen!“