Hänsel und Gretel Modernes Märchen in Magdeburg: Rap und Depression sind Thema
Die Magdeburger Regenbogenschule führt „Hänsel und Gretel“ als ihr traditionelles Weihnachtsmärchen auf. Mit Jugendsprache und aktuellen Themen hat es einen modernen Anstrich bekommen.
Magdeburg - Geschwister, die sich neue Sneaker wünschen, statt um ihr Überleben zu kämpfen und eine depressive anstelle einer gemeinen Hexe. Dazu kommen Eltern, die ihre Kinder mit einem Aufruf auf Instagram suchen statt durch den Wald zu irren. Das Märchen Hänsel und Gretel hat von den Schülern der Regenbogenschule ein modernes Upgrade bekommen.
Wie bereits seit 20 Jahren wird auch in diesem Jahr das traditionelle Weihnachtsmärchen aufgeführt. Dafür werden das ganze Jahr über Kulissen gebastelt, der Chor übt Lieder und die Kinder und Jugendlichen können sich mit Kostümen aus dem Theaterfundus eindecken. Das alte Märchen hat aber auf Wunsch der Jugendlichen einen modernen Anstrich bekommen.
Rap-Song für das Märchen
Insgesamt 30 Schüler der zweiten bis zur zwölften Klasse machen bei dem Stück mit. Aktuell wird geprobt. „Wir müssen viel improvisieren, weil es so einen hohen Krankenstand gibt“, erklärt Stefanie Pertz, stellvertretende Schulleiterin. Durch diese Improvisation würden dann noch ganz neue Szenen entstehen, die übernommen werden. Mittwochs würden alle Beteiligten denken: „Wir schaffen es nicht bis zu Aufführung, aber es hat bisher immer geklappt.“
Seit vier Wochen würde immer freitags geprobt. In der Woche vor dem ersten Advent ist immer eine Projektwoche, wie Stefanie Pertz erklärt: „Die Kinder dekorieren zum Beispiel weihnachtlich. Wer bei dem Theater dabei ist, probt. Aber Unterricht hat in dieser Woche keiner.“
Zu der umgeschriebenen Variante gehören nicht nur eine jugendlichere Sprache, sondern auch angepasste Musik. Eine Gruppe der Kinder hat mit Hilfe einer App, einen Rap-Song für das Stück geschrieben. „Die Kinder hatten Ideen für den Text. Wir haben dann noch gemeinsam daran gearbeitet“, erklärt Musiklehrerin und Leiterin des Chors, Sabine Lehmann. Für die große Aufführung am Samstag kommt auch der Magdeburger Frauenchor „ChoriFeen“ zur Unterstützung.
Aula nicht barrierefrei
Gespielt wird das Stück an drei Tagen. Freitag und Montag sind Kitas und Schulen eingeladen. Am Samstag, 2. Dezember 2023, ist das Stück, das in der Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums am Olvenstedter Graseweg 36 aufgeführt wird, für die Öffentlichkeit zugänglich. Neben Eltern und Angehörigen können alle Interessierten zu dem Stück kommen. Außerdem gibt es einen Basar mit getöpferten Gegenständen der Kinder und Jugendlichen. Beginn ist um 9.30 Uhr. Eintritt ist frei. Jedoch gibt es ein Hindernis, wie die stellvertretende Schulleiterin erklärt: „In diesem Jahr ist die Aula leider nicht barrierefrei. Die Rampe ist während der Bauarbeiten an der Aula nicht rechtzeitig fertig geworden.“