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Verwahrloste Herde mit toten Tieren Nach Tierskandal in Magdeburg: So geht es den geretteten Schafen heute

Nach dem Fund einer völlig verwahrlosten Schafherde zu Jahresbeginn in Magdeburg gibt es neue Informationen zum Zustand der Tiere.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 15.04.2025, 16:05
Blick auf eines der Lämmer, die geboren wurden, als die Herde bereits in Obhut des Veterinäramtes Magdeburg war.
Blick auf eines der Lämmer, die geboren wurden, als die Herde bereits in Obhut des Veterinäramtes Magdeburg war. Foto: Landeshauptstadt Magdeburg

Magdeburg. - Den vernachlässigten Schafen, die zu Beginn des Jahres 2025 auf einem Gelände an der Berliner Chaussee in Magdeburg entdeckt worden waren, geht es besser.

Ein Großteil der Tiere ist zur Pflege mittlerweile anderweitig untergebracht, ihren ursprünglichen Besitzern zurückgegeben oder verkauft worden.

Nach Tierschutz-Skandal in Magdeburg: So geht es den Schafen heute

Ungeachtet dessen befinden sich auf dem Gelände noch immer 87 Mutterschafe, teils mit Lämmern, in Obhut des Veterinäramtes der Landeshauptstadt. Bei einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass einige Tiere trächtig sind, wie der zuständige Beigeordnete Ingo Gottschalk jetzt erklärte.

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Sobald alle Lämmer auf die Welt gekommen und Muttertier und Lamm transportfähig sind, werden auch diese Tiere umgehend woanders in Pflege gebracht – so, wie es bei den weiteren 412 weiblichen Schafen mit ihren Lämmern bereits geschehen ist, hieß es weiter.

Ermittlungen zur Tierquälerei laufen weiter

Laut Veterinäramt sind die Eigentumsverhältnisse aller auf dem Grundstück gefundenen Tiere mittlerweile geklärt. Derzeit laufe noch der Verkauf der 162 Schafböcke.

Von den 13 Hunden konnten bis Anfang April sieben erfolgreich vermittelt werden. Die Vermittlung beziehungsweise der Verkauf der weiteren Tiere wie Esel, Pferde und Ziegen sei zeitnah geplant, so der Beigeordnete.

Anfang Januar 2025 war die völlig verwahrloste Schafherde auf einem Grundstück an der Berliner Chaussee entdeckt worden. Was folgte war ein Großeinsatz von Polizei und Veterinäramt. Bei dem Einsatz fanden die Kräfte etwa 1.100 Schafe und Ziegen auf dem Grundstück.

Tierschutz-Skandal: 200 Tiere waren tot, 250 mussten notgetötet werden

Rund 200 Tiere waren laut Veterinäramtsbericht bereits tot. Etwa 250 Tiere mussten notgetötet werden. Sie befanden sich in einem derart schlechten Zustand, „der mit erheblichen Leiden einherging und mit dem Leben unvereinbar war, sodass die Nottötung aus Tierschutzgründen angeordnet werden musste“, hieß es in dem Bericht.

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Die noch rund 650 lebenden Schafe sowie etwa 50 Ziegen waren vom Veterinäramt zunächst in Obhut genommen worden. Weiterhin wurden fünf Esel, ein Maultier sowie zwei Ponys amtlich sichergestellt und anderweitig untergebracht worden.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Halterin und das Veterinäramt

Unterdessen laufen nach Strafanzeigen Ermittlungen gegen die beschuldigte Halterin, eine 62-jährige Frau, sowie gegen Verantwortliche des Veterinäramtes, die trotz mehrfacher Hinweise auf eine nicht artgerechte Haltung der Tiere nicht oder nicht ausreichend reagiert haben sollen.

Auch intern werde der Vorgang ausgewertet. Der Stadtrat hatte eine lückenlose Aufklärung gefordert, die durch das Landesverwaltungsamt erfolgen soll.