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Neuer Förderverein Verein setzt an, wo Magdeburger Stadtarchiv an Grenzen stößt

Die Gründung eines Fördervereins für das Stadtarchiv Magdeburg steht
bevor. Interessierte sind am 26. Februar in das Rathaus eingeladen.
Welche Ziele der Verein verfolgt, fragte Volksstimme-Redakteur Marco
Papritz beim Initiator Daniel Riecke nach.

09.02.2015, 01:24

Herr Riecke, welche Funktion soll der Förderverein "Freunde des Stadtarchivs Magdeburg" übernehmen?
Daniel Riecke: Der Förderverein soll die Arbeit des Stadtarchives unterstützen. Wir möchten unter anderem durch Spenden, Ankäufe und Vermittlungen zur Ergänzung der Bestände des Stadtarchivs beitragen. Wichtig ist jedoch, dass natürlich die eigentliche Arbeit des Archivs weiterhin auch Pflichtaufgabe der Stadt bleibt und wir lediglich fördernd zur Seite stehen, eben an jenen Punkten, an denen das Stadtarchiv an seine Grenzen stößt.

Warum stößt das Stadtarchiv aus Ihrer Sicht an Grenzen?
Die Haushaltslage der Landeshauptstadt lässt es nicht zu, dass das Stadtarchiv seine Bestände mittels großer Einkäufe erweitert. Auf dem Markt befinden sich oftmals interessante Handschriften, seltene Ansichten Magdeburgs oder Ähnliches, was - im Interesse der Allgemeinheit - Eingang in das Archiv finden sollte, damit es in den nächsten Jahrhunderten erhalten bleibt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Aber auch die Gemeinnützigkeit für den Förderverein spielt eine positive Rolle, da Spenden somit einfacher angenommen werden können und für den Spender steuerlich absetzbar sind.

Wie können sich Mitglieder des angestrebten Vereins in die Arbeit einbringen?
Das ist eine wichtige Frage. Wir stehen kurz vor der Gründung des Fördervereins und wissen noch nicht genau, wer nach dem 26. Februar Mitglied sein wird. Erst dann werden wir sagen können, welches auch inhaltliche Potenzial der Verein haben wird. Auf der ersten Informationsveranstaltung habe ich jedoch schon durchblicken lassen, dass ich einer gemeinsamen publizistischen Tätigkeit nicht abgeneigt wäre.

In welcher Form?
Ein Beispiel ist die Veröffentlichung unserer Bürgerbücher. Das könnte eine von vielen Arbeiten sein, die man als Team umsetzen kann. Konkrete Ziele werden wir in den kommenden Monaten formulieren und abstimmen. Es ist also jeder willkommen, der sich mit der Stadtgeschichte Magdeburgs verbunden fühlt und seine Ideen mit einbringen möchte. Wichtig ist jedoch, dass die ehrenamtliche Arbeit für den Verein Spaß machen und nicht zur Last werden soll.

Auf welche Resonanz sind Sie bei der Informationsveranstaltung im Herbst gestoßen?
Die Leiterin des Stadtarchivs, Dr. Maren Ballerstedt, und ich waren sehr erstaunt, dass sich so viele Interessenten im Vorfeld gemeldet haben. Während der ersten Versammlung erklärten 32 der Anwesenden, dass sie Mitglied des zu gründenden Vereines werden möchten. Zum heutigen Zeitpunkt können wir davon ausgehen, dass etwa 45 Personen den Verein gründen beziehungsweise im Nachhinein eintreten werden. Ich denke, dass dies ein guter Start für unser gemeinsames Vorhaben sein wird. Der große "Andrang" hat nun schon zur Folge, dass wir mit der Gründungsveranstaltung in das Rathaus umziehen mussten, da die Platzkapazität im Stadtarchiv für diese Personenzahl schon nicht mehr ausreicht.