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Schule Pssst – neue Ruheoase im Kreis Stendal!

Wie die Grundschule Osterburg ihren Schulgarten in ein idyllisches Plätzchen verwandelt und zum größten Trumpf an heißen Sommertagen .macht.

Von Astrid Mathis Aktualisiert: 16.08.2024, 08:55
Schön, auf der Bank unter dem Kirschbaum einmal auszuruhen! Amelie Wieprecht (von links), Emily Leist und Lina Marie Frank gefällt’s in ihrem Schulgarten der Grundschule in Osterburg (Kreis Stendal).
Schön, auf der Bank unter dem Kirschbaum einmal auszuruhen! Amelie Wieprecht (von links), Emily Leist und Lina Marie Frank gefällt’s in ihrem Schulgarten der Grundschule in Osterburg (Kreis Stendal). Foto: Astrid Mathis

Osterburg. - Was für eine herrliche Ruhe! Im früheren Schulgarten der Grundschule Hainstraße in Osterburg im Kreis Stendal fühlen sich nicht nur Kinder wohl. Gerade an den heißen Tagen lädt der neue Lieblingsort zum Entspannen ein.

„Pssst!“, flüstert Lina Marie Frank ihren Freundinnen in ihrer Schule zu. Auf der neuen Bank unterm Kirschbaum haben die drei ein schattiges Plätzchen gefunden. Sie wollen ihre Ruhe und Ruhe verbreiten. Von der Bank aus können sie in der Pause die Schmetterlinge auf der Blühwiese beobachten und sehen, wie reif die Äpfel und Pflaumen schon geworden sind. Bis dahin war es ein weiter Weg, und doch war dann alles schnell gemacht.

Ruhezone in der Grundschule Hainstraße. Gleich links vom Schild befindet sich ein Insektenhotel.
Ruhezone in der Grundschule Hainstraße. Gleich links vom Schild befindet sich ein Insektenhotel.
Foto: Astrid Mathis

„Die Idee kam auf, weil wir das Fach Schulgarten nicht mehr haben und die Fläche ungenutzt war“, erzählt Schulleiterin Silke Schulz. „Verwahrlost“, schiebt sie bedauernd nach. Bis vor einem Jahr lag der Schulgarten im Dornröschenschlaf, sagt sie. „Eine Unkrautwüste.“ Auf einmal war das Thema in aller Munde, Stadt und Förderverein Feuer und Flamme für das Projekt, den alten Garten wiederzubeleben.

Gemeinsam mit Marie Weitz, der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Osterburg, beratschlagten die Mädchen und Jungen im Frühjahr, wie ihre Ruhezone aussehen könnte und was sie sich wünschen. Klar, einen Imbiss einzubauen, wurde als Schnapsidee schnell verworfen. Aber sich mal auf einer Liege ausstrecken zu können, sollte erfüllt werden. Die Finanzierung der drei wellenförmigen Objekte übernahm der Förderverein der Grundschule, die zwei Bänke und das hübsche Eingangsschild die Stadt. Doch es sollte noch viel mehr gemacht werden. Stadtgärtner Norman Sengstock versetzte mit vier Mitarbeitern die Hochbeete mit den Tomaten, Erdbeeren und Kräutern. Die Pflege hat der Hort übernommen, „weil wir den Garten in den Ferien gar nicht schaffen würden“, erklärt Silke Schulz.

Für die Pflege der Hochbeete sorgt der Hort der Grundschule Oterburg.
Für die Pflege der Hochbeete sorgt der Hort der Grundschule Oterburg.
Foto: Astrid Mathis

„Wir waren im April einen Tag mit vier Mitarbeitern im Einsatz“, berichtet der Stadtgärtner, „und haben erst mal alles gemäht, den Weg mit den Hackschnitzeln angelegt und das Schild angebracht.“ Gleich daneben säte das Team eine Blühwiese an. Aus gutem Grund, denn im Schulgarten gibt es seit der Spendenaktion des Ortschaftsrates Osterburg um den früheren Ortsbürgermeisters Klaus-Peter Gose dort ein Insektenhotel. So entstanden vor zwei Jahren fünf Insektenhotels unter der Regie von Christian Sasse, der ganz begeistert von der Idee war und sich gemeinsam mit seinem Sohn Richard beim NABU schlaumachte, um den Anforderungen für den Bau genau zu entsprechen. „Uns war immer wichtig, kompetente Leute aus der Region ins Boot zu holen“, so Gose.

Schuhe aus und ab auf die Liege im Schatten - das sagen sich die Mädchen und Jungen der Grundschule Osterburg jetzt öfters.
Schuhe aus und ab auf die Liege im Schatten - das sagen sich die Mädchen und Jungen der Grundschule Osterburg jetzt öfters.
Foto: Astrid Mathis

Mit der Blühwiese war es aber noch nicht getan. Der Unrat musste weg, das Gewächshaus sollte zurückgebaut werden. Ein kugelförmiger Ahorn kam noch dazu – er soll zusätzlich Schatten spenden. „Außerdem haben wir Sichtachsen in die Hecke geschnitten“, informiert Norman Sengstock weiter. Besonders wichtig für die Lehrer, um leicht einen Blick auf ihre Schützlinge zu haben, betont die Schulleiterin.

Vor dem ehemaligen Schulgarten-Unterrichtsraum haben es sich die Kinder gemütlich gemacht. Das Gebäude wirft am Vormittag Schatten – ein idealer Platz zum Relaxen.

Joline Heinz und Rudolf Wärmt aus der 2 b lieben die neue Ruhezone. Durch das Sichtfenster können sie auch auf den Schulhof sehen.
Joline Heinz und Rudolf Wärmt aus der 2 b lieben die neue Ruhezone. Durch das Sichtfenster können sie auch auf den Schulhof sehen.
Foto: Astrid Mathis