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Landwirtschaft Salzwedeler Kühe sind die Besten in Sachsen-Anhalt

Der Milchkontrollverein Salzwedel zog Bilanz und konnte erneut eine Steigerung der Leistung der Kühe vorweisen. Sie sind die Besten im Bundesland.

Von Antje Mewes 02.02.2024, 08:15
Fara von der Agrar-Erzeugergemeinschaft Abbendorf hat bis zum September 2023 eine Lebensleistung von 112.775 Kilogramm Milch erreicht.
Fara von der Agrar-Erzeugergemeinschaft Abbendorf hat bis zum September 2023 eine Lebensleistung von 112.775 Kilogramm Milch erreicht. Foto: Ronald Jacobs

Salzwedel. - Die Mitglieder des Milchkontroll- und des Rinderzuchtvereins Salzwedel haben im zurückliegenden Kontrolljahr 2022/2023 erneut eine Leistungssteigerung ihrer Tiere erreicht. Diese positive Bilanz stellte Kontrollinspektorin Ulrike Rieseberg während der Jahreshauptversammlung in Winterfeld vor. Die Salzwedeler Milchviehhalter stehen mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 10.855 Kilogramm bei einem Fett- und Eiweißgehalt von 809 Kilogramm an der Spitze in Sachsen-Anhalt. Und nicht nur bei der Leistung, auch bei anderen Parametern wie der Zellzahl, einem wichtigen Qualitätskriterium der Milch, konnte die überwiegende Zahl der 25 Mitgliedsbetriebe positive Ergebnisse vorweisen.

Bei der Anzahl der geprüften Kühe zeigt sich, dass die Altmark nach wie vor zur Hochburg der Milchproduktion im Bundesland gehört. Der Kontrollverein (MKV) Salzwedel steht mit 9.989 A- und B-Kühen, dabei handelt es sich um die Prüfmethode, nach Stendal mit 10.806 und Elbe-Elster mit 11.170 Kühen an dritter Stelle. Dennoch ist auch in der Region des MKV erneut ein Rückgang zu verzeichnen. So gibt es im Vergleich zu 2022 261 Kühe weniger. Ein Betrieb hat seine Milchviehhaltung aufgeben. Die verbliebenen halten im Schnitt 395 Kühe, ein Plus von 7 im Vergleich zum Vorjahr.

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Der Schwund ist 2023 geringer ausgefallen als in den vorangegangen Kontrolljahren. Am größten war er von 2021 auf 2022 mit 1.348 Tieren weniger.

Beim Erstkalbealter, Totgeburten und Verendungen neugeborener Kälber sowie bei Schwergeburten liegen die Mitgliedsbetriebe leicht über dem Schnitt im Landeskontrollverband (LKV).

Auch bei den Abgängen in der ersten und zweiten Laktation – die Zeit, in der die Tiere Milch geben – ist ein Anstieg zu verzeichnen. Dabei spielen insbesondere Unfruchtbarkeit, Euterkrankheiten und gesundheitliche Schäden an Klauen und Gliedmaßen eine Rolle, machte Rieseberg in ihrer Präsentation deutlich. Insgesamt erreichen die Tiere eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 36,7 Monaten, was in etwa 2,8 Laktationen entspricht. Damit stehen die Salzwedeler Landwirte etwas besser da als im Mittelwert des LKV. Aber der angestrebte Richtwert von vier bis fünf Laktationen wird nicht erreicht.

15 „Superkühe“

Dass es viele Tiere schaffen, deutlich älter zu werden, zeigt die Liste der 100.000-Liter-Kühe. Sie sind zwischen 10 und 13 Jahre alt. Bei der Milchleistung führt die zehnjährige Fara der Agrar-Erzeugergemeinschaft Abbendorf das Ranking an. Sie hat in acht Laktationen 112.775 Kilogramm Milch gegeben. Auf inzwischen zehn Laktationen – die meisten – und 101.438 Kilogramm Milch hat es die zwölfjährige Eiche von Landwirt Torsten Lange aus Dülseberg gebracht. Insgesamt konnten die Mitgliedsbetriebe 2023 15 solcher „Superkühe“ vorweisen.

Die besten Betriebe erhielten wieder die Hoftorschilder mit drei bis fünf Sternen. Sie wurden mit einem Index bewertet, der sich aus verschiedenen Kriterien wie Milchleistung, Zellzahl und Reproduktionsdaten zusammensetzt.