Fachgymnasium Aschersleben: Auf erweitertem Realschulabschluss kann Hochschulreife folgen Nach der Zehnten zum Abi durchstarten
Ihr habt den erweiterten Realschulabschluss so gut wie in der Tasche und würdet gern noch das Abitur oben drauf setzen? Kein Problem. Im Salzlandkreis bietet dazu das Fachgymnasium Aschersleben die Möglichkeit. Innerhalb von drei Jahren könnt ihr dort das Rüstzeug erhalten, um anschließend beispielsweise an einer Uni zu studieren.
Aschersleben l Wer erst in der neunten oder zehnten Klasse für sich entscheidet, doch gern das Gymnasium besuchen zu wollen, muss nicht verzagen. Es gibt eine Lösung und dazu noch im eigenen Heimat-Landkreis: das Fachgymnasium der Berufsbildenden Schulen Aschersleben-Staßfurt Wema. Dort könnt ihr, nachdem ihr den erweiterten Realschulabschluss geschafft habt, euch daran machen, "die ganz normale Hochschulreife" zu erlangen, sagt Schulleiterin Veronika Schmidt und räumt mit einem Vorurteil auf, dass mit dem Fachgymnasium-Abitur nur Fachhochschulen besucht werden können. Dem ist nicht so, betont sie. "Am Fachgymnasium werden die gleichen Abiturprüfungen geschrieben wie am Gymnasium." Somit gelten die erreichten Abschlüsse auch für Universitäten und gleichgestellte Bildungseinrichtungen.
Und nicht nur das: Im Fachgymnasium erhalten die Abiturienten sogar zusätzliches Wissen - und zwar in den Bereichen, auf die sie sich spezialisiert haben. In Aschersleben stehen die Fachrichtungen Wirtschaft und Gesundheit/Soziales zur Auswahl. Für das spätere Berufsleben gibt es somit eine Portion Extra-Kenntnisse - ein Pfund, mit dem die Schüler wuchern können, ist sich Mario Lange, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, sicher.
Schulleiterin Veronika Schmidt sieht im Fachgymnasium noch einen weiteren Vorteil. "Sekundarschüler, die gut sind, beginnen mit den gleichen Voraussetzungen", sagt sie mit Blick auf den erweiterten Realschulabschluss. Und ihre Stellvertreterin Liane Wiele weiß aus Erfahrung "Meist dauert es bis Weihnachten, dann haben sich alle Schüler eingetaktet." Sie würden gemeinsam Höhen und Tiefen durchleben, sich motivieren. "Unser Fachgymnasium ist noch eine kleine Insel für sich", meint Liane Wiele schmunzelnd und verweist auf die derzeit sechs Klassen. Veronika Schmidt nickt und fügt hinzu: "Das ist eine große Familie." Das Lehrerkollegium dort sei sehr jung. "Alles gut ausgebildete Kollegen, die mit Herzblut zu ihrer Arbeit stehen", versichert Liane Wiele.
Nicht umsonst trage man die Abkürzung Wema im Titel, meinen die drei einhellig. Einst standen die vier Buchstaben für Werkzeug-Maschinenbau (Areal der jetzigen Berufsschulen). Heute stehen sie für werteorientierte Erziehung, moderne Ausbildung.
Lernen soll Spaß machen
Wenn Fachgymnasium, warum dann gerade das in Aschersleben? Da braucht Schulleiterin Veronika Schmidt nicht lange überlegen: "Weil wir die Schüler nicht nur mit Stoff vollpfropfen, sondern ihnen auch Lebenserfahrung mitgeben. Wichtig ist uns, dass sie sagen, dass ihnen das Lernen Spaß macht." Und Liane Wiele sagt: "Wir sind ein junges Gymnasium mit Ansätzen der modernen Schulausbildung.Das spiegelt sich in der Fach- und Sprachenkompetenz wider."
Und dann wäre da ja noch das Internat. Wenn es also weder Hotel Mama noch die erste eigene Wohnung sein soll, dann wäre eine Unterkunft direkt am Gymnasium gegeben. "Das ist so nah, dass es reicht, um 7.25 Uhr aufzustehen, wenn der Unterricht um 7.30 Uhr beginnt", sagt Veronika Schmidt verlockend. Spätestens 16.20 Uhr ist der Unterricht zu Ende. Wer vor Ort wohnt, spart sich dann die Fahrzeit. "Das Internat ist Lerngemeinschaft und Jugendleben. Dort muss man nicht jeden Tag den Mülleimer runterbringen", meint Liane Wiele scherzhaft. Eigentlich wäre es sogar möglich, mit Hausschuhen zum Unterricht zu gehen...
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