Feuerwehr Großbrand sorgte für Zuwachs bei der Ortswehr Borne
Wehrleiter Lothar Meyer und Michael Stöhr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Egelner Mulde, ziehen eine positive Bilanz.
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Borne - „Das Thema Mitgliederschwund in der Feuerwehr Borne ist erst einmal vom Tisch“: Diese positive Botschaft konnte Ortswehrleiter Lothar Meyer gleich zu Beginn der diesjährigen Jahreshauptversammlung verkünden.
„Mittlerweile haben die Kameraden Tim Neuling, Marlo Werner, Aaron Flack und als Quereinsteigerin Nicole Guhl unsere Einsatzabteilung verstärkt. Die Kameraden Robert Guhl, John-Roy Pape, Leon Gerx und Maddox Bussenius haben einen Aufnahmeantrag gestellt. Mit den Kameraden Marie Bester und Toby Schellhaas wären es in diesem Jahr sechs Kameraden für den Grundlehrgang“, fügte der Feuerwehrchef erfreut hinzu. Somit verfügte die Ortswehr zum 31. Dezember 2024 über 19 aktive Kameraden und sechs in der Jugendfeuerwehr.
Kritik wurde gehört
Auf das Einsatzgeschehen im vergangenen Jahr eingehend, berichtete Lothar Meyer, dass die Kameraden insgesamt fünf Mal ausrücken mussten, und zwar zur Bekämpfung von drei Bränden und zwei technischen Hilfeleistungen. Dazu gehörten unter anderem der Großbrand am 11. Juli beim Pilzsubstrathersteller Vershoor in Wolmirsleben sowie der Brand des Wohnhauses in der Bierer Straße 8 in der Nacht zum 27. November. Letzterer sei eine große Herausforderung gewesen, sagte Meyer.
Er sprach auch die Löschwasserversorgung im Dorf an. „Am Dorfteich (Schwämme) ist der Seitenabfluss erneut undicht. Bei Trockenheit versiegt die Quelle als Zufluss. Der Wasserstand wird dann immer geringer. Da es uns um das Leben und die Sicherheit der Bürger von Borne geht, sind wir daraninteressiert, dass in jeder Ecke ausreichend Löschwasser für den Fall der Fälle zur Verfügung steht“, so der Wehrleiter.
Erfreut stellte er fest, dass die Kritik an der Errichtung des neuen Wohnkomplexes im Mühlenweg ohne Löschwasservorhaltung Wirkung gezeigt hat. „Nach erfolgreicher Probebohrung für einen Brunnen wurde nun ein Löschbrunnen mit einer Förderleistung von zirka 60 Kubikmeter pro Stunde mit Fördermitteln gebaut. Es geht doch“, so Lothar Meyer. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass am Bisdorfer Teich, der derzeit von der Gemeinde grundhaft saniert wird, eine Wasserentnahmestelle für die Ortswehr entstehen soll.
„Absprachen mit der Gemeinde dazu sind getroffen. So haben wir nur noch die Bereiche Eickendorfer Straße/ Bierer Straße/Ortsausgang plus Grobe Straße plus Altenweddinger Weg/Ortsausgang, wo die Wasserversorgung durch Brunnen oder dergleichen hergestellt werden muss. Auf die Hydranten des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Bode-Wipper Staßfurt kann man sich im Einsatzfall nicht verlassen“, stellte der Wehrleiter fest.
In Auswertung der vielen Vegetationsbrände in der Vergangenheit habe man mit der Agrargenossenschaft Borne eine Absprache, dass bei Notfällen die dort befindlichen zwei Wasserwagen mit einem Inhalt von jeweils 12.000 Litern den Kameraden zur Entnahme bereitgestellt werden.
Vom Feuertod überschattet
Für die Unterstützung dankte Lothar Meyer dem Chef der Genossenschaft Chris Köpke und seiner Mannschaft. Wie Meyer dankte auch der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) allen Kameraden, Helfern und Freunden der Feuerwehr Borne für die geleistete Arbeit, die gefahrenen Einsätzen und finanziellen und materiellen Unterstützungen. Das galt aber besonders dem Wehrleiter, der das Amt seit über zehn Jahren in Borne ausübt. Michael Stöhr: „Das letzte Jahr war überschattet von dem schrecklichen Wohnhausbrand, wobei das Ärzteehepaar Rössner ums Leben gekommen ist. Ein solcher Einsatz muss von den Kameraden erst einmal verarbeitet werden. Dieses Brandereignis hat aber auch dazu geführt, dass die Feuerwehr in Borne in der Bevölkerung ganz anders betrachtet wird. Seit dem Brand sind fünf neue Mitglieder als Quereinsteiger der Feuerwehr Borne beigetreten.“
Als sehr positiv habe er es auch empfunden, dass in den vergangenen 15 Jahren noch nie so viele Abordnungen aus den anderen Ortswehren in Borne waren wie am Sonnabend. „Die Zusammenarbeit unserer Ortsfeuerwehren klappt also hervorragend“, lobte Michael Stöhr.