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Heimatfest Neundorf bei Staßfurt im Ausnahmezustand beim Heimatfest

An zwei Tagen war auf dem Festplatz in Neundorf viel los. Beim Heimatfest tummelten sich viele kleine und große Besucher, die sich das vielfältige Programm anschauten.

Von Enrico Joo 15.08.2023, 10:00
In Neundorf ging es am Freitag und Samstag auf dem Festplatz rund. Unter anderem sorgten am Samstag zwei Spielmannszüge für musikalische Unterhaltung.
In Neundorf ging es am Freitag und Samstag auf dem Festplatz rund. Unter anderem sorgten am Samstag zwei Spielmannszüge für musikalische Unterhaltung. Foto: Enrico Joo

Neundorf - Stefan Riemann muss kurz weg. Eben steht der Ortsbürgermeister von Neundorf noch locker plaudernd am Tisch, nun bekommt er von der Seite etwas zugerufen. Er dreht sich herum und muss etwas Organisatorisches klären. Nach ein paar Minuten kehrt er lächelnd zurück. „Alles erledigt“, sagt er und wirkt auch erleichtert.

Ja, so ein Heimatfest ist nicht von allein auf die Beine gestellt. Und natürlich ist der Ortsbürgermeister nicht der einzige, der sich kümmert. Beim Heimatfest in Neundorf, das am Freitag und Samstag über die Bühne ging, waren es Unzählige, die sich engagiert haben. „Ohne so viele fleißige Bürger und Helfer hätte man das Heimatfest nicht veranstalten können“, sagt Riemann.

Der beste Lohn: Ein reibungsloser Ablauf und guter Besuch. „Am Freitag war es abends rammeldickevoll“, meint Riemann. „Für einen Freitag war es sehr gut besucht.“ Als abends die DJs aufgelegt haben, hätten die Neundorfer noch bis in die Nacht hinein getanzt. Und ansonsten? „Sind die Highlights nur so aneinander vorbeigeflogen“, wie Riemann sagt.

Lasershow statt Feuerwerk

Weil das Heimatfest unter dem Motto „120 Jahre Feurige Alltagshelden – ein Dorf sagt Danke“ stand, gab es viele Höhepunkte, die mit der Neundorfer Feuerwehr in Verbindung standen. „Das Motto wurde sehr stark gelebt“, so Riemann. Am Freitag gab es einen Gedenkmarsch für die historisch im Einsatz gefallenen Kameraden. „Darunter sind auch zwei Neundorfer“, sagt Riemann. Später am Abend gab es eine Lasershow. Und kein Feuerwerk! Das war genauso geplant. „Wir wollten kein Feuerwerk wegen Tier- und Brandschutz“, erzählt Riemann. Vorher gab es einen Fackelumzug, an dem sich auch Staßfurts Bürgermeister René Zok (CDU) beteiligt hatte.

Gleich sechs Geschäfte hatte Schausteller Thiele aufgestellt. Darunter auch die „Südseewelle“.
Gleich sechs Geschäfte hatte Schausteller Thiele aufgestellt. Darunter auch die „Südseewelle“.
Foto: Enrico Joo

Dieser war auch am Sonnabend in Neundorf beim großen Festumzug dabei. An diesem hatten sich neben der Neundorfer Wehr die Wehren aus Rathmannsdorf, Löderburg, Staßfurt, südliche Börde, Hohenerxleben, Hecklingen und Güsten sowie die Traditionswache aus Staßfurt und der THW beteiligt. Dazu waren auch Manfred und Tobias Seidel aus Güsten mit ihren Fahrzeugen dabei. Durch fast das ganze Dorf zog der Umzug mit lauten Sirenen und musikalisch beteiligt vom Spielmannszug „Aschersleber Stadtpfeifer“ und vom Ziegelröder Spielmannszug aus der Nähe von Eisleben.

Vorher gab es auf dem Festplatz Programm. So hatte die Chorgemeinschaft Eintracht Neundorf Männer und Frauen einen Auftritt hingelegt. „Die Kita hat ein geiles Programm mit Feuerwehr-Liedern gemacht“, so Riemann. Wie fast alle Programmpunkte stand auch dieser ganz im Sinne der Feuerwehr aus Neundorf, die in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden ist. Passend dazu gab es eine Ausstellung der Feuerwehr aus vielen Jahrzehnten Geschichte. Viele alte Geräte wurden gezeigt, die nicht alle aus Neundorf sind. Darunter zum Beispiel eine Tragkraftspritze von 1970. Eine Pumpe also, die Tausende Liter aus Gewässern pumpen kann. Immer noch. Denn sie funktioniert noch.

Ein besonderer Höhepunkt in Neundorf war der Auftritt der Kinder aus der Kita.
Ein besonderer Höhepunkt in Neundorf war der Auftritt der Kinder aus der Kita.
Foto: Stefan Riemann

Planung seit Oktober 2022

Die Vogel- und Schlepperfreunde hatten am Samstagmorgen eine Weck-Rundfahrt gemacht und ebenfalls eine Ausstellung gehabt. Kaffee und Kuchen hatte der TSV Neundorf für schmale Taler angeboten. Und natürlich gab es auf dem Festplatz auch allerlei Kulinarisches und für die Kleinen eine Hüpfburg oder Riesen-Seifenblasen. „Letztes Jahr hatten wir schon viele Besucher, aber dieses Jahr waren es noch mehr“, freut sich Ortsbürgermeister Stefan Riemann. Am Samstag wurde es ab dem frühen Nachmittag voller. Zwar hatte es zwischendurch etwas geregnet, aber die Wolken zogen schnell vorüber. Und auch von den Temperaturen her blieb es angenehm. Bis in die Nacht hinein blieb es dabei auch musikalisch. Abends hatten DJs aufgelegt.

Gefeiert wurde auf dem Festplatz in Neundorf am Freitag und Samstag bis in die Nacht hinein.
Gefeiert wurde auf dem Festplatz in Neundorf am Freitag und Samstag bis in die Nacht hinein.
Foto: Stefan Riemann

Fazit also? Rundum gelungen. Dafür hat es aber auch einen langen Atem gebraucht. „Die Planungen für das diesjährige Heimatfest haben bereits im vergangenen Oktober begonnen“, erzählt Riemann. Ab diesem Zeitpunkt gab es regelmäßige Treffen der Interessengemeinschaft. Anfangs einmal im Monat, später natürlich sehr viel häufiger. „Das Motto war von Anfang an klar“, sagt Riemann. Jedes Jahr steht das Heimatfest unter einem anderen Motto. 2022 ging es um das Denkmal, 2023 eben um die Feuerwehr. Der TSV Neundorf, die Feuerwehr Neundorf, der Ortschaftsrat, der Chor, der Schützenverein, die Vogelfreunde und der Hundeverein waren unter anderem im Festkomitee dabei und haben dafür gesorgt, dass das Heimatfest in Neundorf reibungslos über die Bühne ging.