Fotos manipuliert? Milchviehhalter machen Tierschützern Vorwürfe
Die von einem Tierschutzverein angezeigte Geven-Rabelink GbR aus Demker wehrt sich.
Demker l Marijke Rabelink und Koert Geven sind in die Offensive gegangen. Nach der Berichterstattung über die Vorwürfe, die gegen ihren Milchviehbetrieb vom Verein Soko Tierschutz erhoben worden sind, haben sich die Eigentümer der Geven-Rabelink GbR an die Volksstimme gewandt. Tenor: Die Vorwürfe sind falsch, es handelt sich um manipuliertes Bildmaterial und der Tierschutzverein wolle dem Betrieb massiv schaden.
„Das Tierwohl steht im Betrieb an erster Stelle“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der GbR. Die Behauptungen der Soko Tierschutz und ihres Initiators Friedrich Mülln über tierquälerische Praktiken auf dem Betrieb in Demker seien wahrheitswidrig falsch. Die veröffentlichten Film- und Fotoaufnahmen würden aus einer unbekannten Quelle stammen und seien zum größten Teil auch nicht authentisch.
Die Motivation der Tierschützer ist für sie eindeutig. Der spendenfinanzierte Verein wolle Aufmerksamkeit erregen und durch eine vermeintlich gute Tat finanzielle Unterstützung bekommen. Um dies zu untermauern, ist die Satzung des Vereins, in der auch die Finanzierung festgeschrieben ist, an die Stellungnahme angeheftet.
Der Verein hatte Aufnahmen in Umlauf gebracht, die unter anderem ein Skelett auf dem Hofgelände und einen Kalbskadaver in einem regulären Stall zeigen sollen. Letzteres könne schon deshalb nicht sein, weil in den Laufställen des Betriebes keine Kälber geboren und gehalten würden. Alle hochtragenden Kühe würden sechs Wochen vor dem Abkalbtermin aus den Laufställen herausgenommen und in einem Trockensteherstall untergebracht. Dieser werde täglich mit frischem Stroh eingestreut und biete beste Bedingungen bis zur und während der Geburt.
Die Soko Tierschutz habe sich heimlich Zutritt zu der Kadaverhalle des Betriebes verschafft und dort Fotos von Totgeburten und einer verendeten Kuh gemacht, um damit der Öffentlichkeit wahrheitswidrig vorzuspielen, dass es sich um Aufnahmen aus den Ställen des Betriebes handelt.
„Zutreffend ist nur, dass des Nachts unerwartet eine Kuh im Laufstall verendet ist“, wird in der Stellungnahme eingeräumt. Diese eine Kuh sei von Soko Tierschutz von allen Seiten gefilmt und fotografiert und diese Aufnahmen immer wieder veröffentlicht worden. Die Kuh sei allerdings weder mumifiziert noch tagelang unversorgt geblieben.
Die Tierschützer würden verschweigen, dass die Blässe auf den Fotos nicht von einer Verwesung stamme, sondern daher, dass das verendete Tier und die darum befindlichen Liegeplätze aus hygienischen Gründen mit Kalk abgestreut worden seien.
Es treffe nicht zu, dass in oder um die Stallanlage verendete Tiere oder ihre Skelette liegen. Soko Tierschutz verwende auch in diesem Punkt nicht authentische Film- und Fotoaufnahmen. Genausowenig treffe zu, dass die Tiere mit Messern misshandelt würden. Auf dem Betrieb würden keine Messer, Stöcke oder ähnliche Utensilien zum Viehtrieb benutzt. Die Haltungsbedingungen in Demker unterlägen der ständigen Kontrolle des Veterinäramtes. Der Landkreis habe die Vorwürfe von Soko auch nicht bestätigt. Nun werde behauptet, die Verwaltung arbeite korrupt mit dem Betrieb zusammen. „So einen Quatsch haben wir noch nie gehört“, sind sich die Betreiber einig.
Wie sie weiter gegen den Verein und Friedrich Mülln vorgehen wollen, steht noch nicht fest. Ihnen sei zunächst wichtig gewesen, an die Öffentlichkeit zu gehen und ihren eigenen Standpunkt darzustellen.