Dana Reinhardt hat einen Traum

Sie ging von Zuhause weg, um ihren Traum zu leben – als Schauspielerin durchstarten zu können. Die Oschersleberin Dana Reinhardt ist gelernte Deutschlehrerin für Ausländer, arbeitete sogar schon in Amerika. Und dorthin möchte die Wahlmünchnerin nach ihrer abgeschlossenen Schauspielschule auch so schnell wie möglich zurück; und zwar als erfolgreiche Schauspielerin.

Oschersleben. Ihr Traum ist es, eines Tages von der Schauspielerei leben zu können. Sie wünscht sich, dass sie irgendwann einmal Kinofilme drehen kann. Sie hofft, dass Meryl Streep und Leonardo DiCaprio in zehn Jahren ihre Kollegen und nicht mehr nur ihre Vorbilder sind. Dana Reinhardt träumt, hofft und wünscht. Die Oschersleberin arbeitet hart für das, was sie will und nimmt einiges dafür in Kauf.

Im Juni hat sie die Schauspielschule in ihrer Wahlheimat München, in der sie seit zwei Jahren lebt, abgeschlossen. Seitdem hält sie sich gleich mit vier Jobs über Wasser. Die gelernte Deutschlehrerin für Ausländer unterrichtet morgens ihre Schüler, hetzt anschließend ins Büro, um am Schreibtisch ihre Brötchen zu verdienen, bevor sie in einem Café ihre Kunden bedient. "Das ist echt hart, aber ich weiß ja, wofür ich das mache", so die gebürtige Oschersleberin.

Bereuen tut sie ihren Entschluss, die Tafel gegen die Bühne eingetauscht zu haben, nicht. "Ich will mit 70 oder 80 Jahren nicht sagen müssen, dass ich zu feige war, es zu probieren", so die 28-Jährige.

Schon als Kind träumte sie davon, eines Tages Filme drehen zu dürfen. Doch mit der Zeit verlor sie ihr Ziel aus den Augen, lernte einen "anständigen" Beruf. Mit 26 entschloss sie sich dann, es doch zu versuchen. Unterstützung bekam sie dabei von ihren Eltern. "Sie sind toll und haben mir gut zugeredet. Sie geben mir alles, was sie können. Mein Papa ist selbst Schlagzeuger und hat erst vor kurzem wieder damit angefangen", erzählt sie. Außerdem: "In der DDR gab es so viele Zwänge und da war es nicht selbstverständlich, das zu machen, was man möchte. Aber heute ist alles möglich." Und diese Freiheiten nutzt Dana auch. "Ich weiß, dass ich noch am Anfang meiner Karriere stehe, aber trotzdem wünsche ich mir, dass ich mir in zwei bis drei Jahren in Deutschland einen Namen gemacht habe". Und dann? "In fünf Jahren werde ich wohl eine von 20 000 arbeitslosen Schauspielerinnen in Amerika sein, die sich den Lebensunterhalt mit Kellnern verdienen. Aber in zehn Jahren bin ich in Hollywood", hofft sie.

Wenn Dana einmal eine Auszeit braucht, dann fährt sie nach Oschersleben, um ihre Eltern zu besuchen. "Es ist quasi eine Oase der Ruhe für mich. Hier lade ich meine leeren Akkus auf", erzählt sie, "außerdem habe ich hier viele gute Freunde und meine ganze Familie lebt hier. Ich bin jedes Mal wieder froh, sie zu sehen". Im ruhigen Oschersleben genießt sie das Kleinstadtleben und erinnert sich gerne an ihre Kindheit zurück. "Das ist halt meine Heimat", sagt sie über das ruhige Bördestädtchen.

Derzeit kämpft sie in einem Internet-Casting um eine Rolle. Das Besondere: Nicht Regisseure oder andere Fachleute entscheiden über die Besetzung, sondern die Zuschauer. "Ich wollte einmal ausprobieren, wie ich beim Publikum ankomme. Obwohl ich ein aufgeschlossener Mensch bin und keine Probleme habe, auf fremde Leute zuzugehen, bin ich in diesem Punkt schüchtern", verrät Dana. Um sich einmal im neuen Licht zu sehen, hat sie jedoch ihre Unsicherheit über Bord geworfen und stellt sich den kritischen Augen der Zuschauer. "Es ist ein bisschen wie bei ,Deutschland sucht den Superstar‘", schmunzelt Dana, "man weiß nie, was die Leute dazu bringt, für einen zu stimmen.

Auf der Internetseite www.krimi2null.de kann jeder seine Stimme abgeben und Dana somit unterstützen. Die Abstimmung endet am morgigen Freitag.