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Unfallschwerpunkt im Harz Wo es in Ilsenburg zu häufig kracht

An der Kreuzung Wernigeröder Straße/Veckenstedter Weg in Ilsenburg kommt es immer wieder zu Unfällen mit Verletzten. Wie die Stadt diesen Unfallschwerpunkt entschärfen will.

Von Jörg Niemann 21.08.2024, 07:15
Die Ilsenburger Kreuzung  Wernigeröder Straße/Veckenstedter Weg ist ab sofort ein amtlicher Unfallschwerpunkt.
Die Ilsenburger Kreuzung Wernigeröder Straße/Veckenstedter Weg ist ab sofort ein amtlicher Unfallschwerpunkt. Foto: Ingo Kugenbuch

Ilsenburg. - Der Jahresbericht der Verkehrsunfallkommission des Harzkreises hat in seiner vor wenigen Tagen veröffentlichten Statistik für die Stadt Ilsenburg einen neuen Unfallschwerpunkt ausgewiesen. Es handelt sich um die innerstädtische Kreuzung der Wernigeröder Straße mit dem Veckenstedter Weges inklusive des sogenannten Sommerweges der Wernigeröder Straße.

Der Unfallschwerpunkt, oder wie er im Bericht genau bezeichnet wurde, der Unfallhäufungspunkt, ist eine von zehn neu in die Statistik aufgenommenen Problemecken im Harzkreis, an denen sich Verkehrsunfälle zuletzt gehäuft haben. So hätten sich laut aktueller Verkehrsunfallstatistik in den Jahren 2021 bis 2023 im Kreuzungsbereich fünf Verkehrsunfälle mit Personenschaden ereignet, bei denen es drei Schwerverletzte und zwei Leichtverletzte gegeben habe. Die Unfallfolgen sind jetzt die Ursache, warum sich die Kommission mit der Kreuzung befasst.

Neue Fahrbahnmarkierung

Nach einer ersten Auswertung zu den Unfallursachen wurden erste Maßnahmen festgelegt, zu denen Ilsenburgs Bürgermeister Denis Loeffke (CDU) in seinem jüngsten Wochenbericht auf der Homepage der Stadt Ilsenburg informierte. So sei bereits im Bereich des Sommerweges eine neue Fahrbahnmarkierung für die Radfahrer aufgebracht worden. In Kürze soll diese Maßnahme durch das Anbringen von Zusatzschildern „Radfahrer kreuzt“ verstärkt werden, denn laut Loeffke waren bei vier der fünf Verkehrsunfälle Radfahrer beteiligt und offensichtlich auch Unfallverursacher, wobei dazu der Jahresbericht der Kommission keine konkreten Aussagen zu Schuldfragen getroffen hat.

Als eine weitere Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit soll eine detaillierte Analyse des Unfallgeschehens auf Grundlage entsprechender einstiger Ermittlungsergebnisse erfolgen. Die Kommission empfiehlt auch Maßnahmen zur Sichtverbesserung und spricht dabei vom Zurückschneiden eines am Rand des Kreuzungsbereiches befindlichen Busches. Als letzte der vorerst festgelegten Maßnahmen ist das Aufbringen einer Leitlinie für den Radweg beschlossen worden.

Appell an Verkehrsteilnehmer

„Wir werden als Stadtverwaltung unseren Beitrag zum Erhöhen der Verkehrssicherheit in diesem Bereich leisten. Den größten Beitrag müssen allerdings die Verkehrsteilnehmer selbst leisten und nicht nur an dieser Kreuzung die vorgegebenen Regeln beachten“, sagte Bürgermeister Loeffke, der alles daran setzen will, dass dieser Unfallschwerpunkt – übrigens der aktuell einzige im gesamten Ilsenburger Stadtgebiet – so schnell wie möglich wieder aus den Statistiken der Verkehrsunfallkommission verschwindet. Dies würde dann geschehen, wenn die Zahl der sich dort ereignenden Verkehrsunfälle wieder sinkt und am besten pro Jahr eine „Null“ in der Unfallstatistik auftauchen würde.

Was an der Statistik auch aufgefallen ist, dürfte vor allem die Bürger und Ortschaftsratsmitglieder der Nordharz-Ortschaft Stapelburg verwundern: Die Kreuzung von L 85 und L 88 am Ortseingang aus Richtung Ilsenburg ist seit der jüngsten Statistik kein Unfallschwerpunkt mehr. 24 Unfälle (sieben davon im Jahr 2023) mit insgesamt 15 schwer- und leicht verletzten Personen und einem Gesamtsachschaden von 1,5 Millionen Euro, so die Statistik des Polizeireviers Harz, reichen offenbar nicht aus, um diese Kreuzung weiter unter Kontrolle der Kommission zu halten.