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Gutenberg-Schüler starten aus gutem Grund gestern "schwungvoll" in die Winterferien Der Deutsche Schulpreis ist nun Geschichte

Von Karl-Heinz Klappoth 04.02.2012, 05:28

Das erste Schulhalbjahr 2011/2012 ist seit gestern Geschichte. Endgültig Geschichte ist für die Schüler und das Kollegium der Gutenberg-Ganztagsschule damit auch der Deutsche Schulpreis 2011. Bevor es aber in die Winterferien ging, wurde genau aus diesem Grund ausgelassen gefeiert.

Wolmirstedt l "Irgendwann muss Schluss sein und wir uns neuen Schulprojekten zuwenden." Helmut Thiel, Leiter der Gutenberg-Ganztagsschule, will gut ein halbes Jahr nach dem Gewinn des Deutschen Schulpreises, dass dieses Thema ad acta gelegt wird, "wir werden den Blick nach vorn richten, neue Ziele anstreben."

Was konkret geplant ist, das war zumindestens gestern Vormittag, am letzten Tag des ersten Schulhalbjahres, nicht zu erfahren. Bei den Gutenberg-Jüngern war nämlich Party angesagt, bevor es in die Winterferien ging. "Nun nicht so, dass nonstop abgefeiert wurde", lenkte der Schulleiter ein. Im Gegenteil, in den ersten zwei Stunden wurde in den fünften bis zehnten Klassen normal, wie an anderen Tagen auch, der Unterricht abgehalten. Ab der dritten Stunde herrschte dann der wohl organisierte "Ausnahmezustand", bevor schließlich in der fünften Stunde die Halbjahreszeugnisse ausgeteilt wurden.

"Das war aber zunächst so nicht gedacht", erhob der Schulleiter an diesem Vormittag noch ein letztes Mal seine Stimme: "Eigentlich sollten die Feierlichkeiten anlässlich des Gewinns des zweiten Platzes beim höchst dotierten deutschen Schulwettbewerb bereits Ende 2011 Geschichte sein, doch die Aufgabe konnte seinerzeit logistisch nicht geschultert werden."

Angedacht war nämlich, dass die gesamte Sekundarschule am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien nach Magdeburg ins Kino fährt. Aber 360 Schüler geschlossen in die Landeshauptstadt zu bringen, da war selbst der Nahverkehr überfordert. Also kamen alle Schulsprecher noch einmal kurzfristig zusammen, äußerten vor der Schulleitung den Wunsch, an der Bildungseinrichtung mal so richtig den Bär steppen zu lassen. Der Vorschlag wurde ohne Widerspruch bewilligt, denn an der Gutenbergschule - das weiß man - "steppt der Bär" stets sehr kulturviert. Selbst dann, wenn die Schüler ihr eigenes Programm zusammenstellen.

Einer, der ein Mitspracherecht hatte, ist Hans Scheler, Klassensprecher der 7b, der sich zudem an diesem Vormittag als Lotse anbot. Während des Rundgangs durch die Schule ließ der sympathische Schüler durchblicken, dass jede Klasse zum Gelingen beigetragen hat. So wurde beispielsweise der Klassenraum der 5a zum Atelier umgestaltet, durfte hier gemalt und gezeichnet werden. Die Lesestube befand sich in der 5b, den Film "Nachts im Museum", Teil 2, konnte man sich im Klassenraum der 7b anschauen. Bis auf den letzten Platz besetzt war durchgängig das Computerkabinett. Nicht vergessen, es durfte auch gebastelt werden, wurde schließlich gepokert und gereizt, was die Spielkarten so hergaben. Auch eine Quasselstube wurde installiert. Kein kultureller Vormittag an der Gutenbergschule ohne Sport. So fand in der neuen Zweifeld-Sporthalle der Endausscheid der Klassen 8a, 9b und 10b im Zweifelderball statt.

Die Sporthalle war gestern übrigens nicht der einzige Ort, an dem der Lärmpegel ein gutes Stück über das verträgliche Maß hinausging. Denn in der Aula präsentierte sich die Schülerband "Asif my brother" erstmals (fast) öffentlich ihren Fans. Wie Hans Scheler versicherte, war die Band nicht nur verdammt laut, sondern auch verdammt gut. Das wiederum gab Schulleiter Helmut Thiel zum Abschluss des ersten Halbjahres die Zuversicht, dass alle Schüler hochmotiviert in einer Woche aus den Winterferien kommen.