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Der Besuch der Region Anhalt komplettiert den Besuch aller 44 Pfarreien im Bistum Magdeburg Bischof Gerhard Feige auf Stippvisite in Zerbst

Von Arlette Krickau 28.04.2012, 05:23

Zerbst l Hoher Besuch hatte sich gestern in der katholischen Pfarrei "Heilige Familie" in Zerbst angekündigt: Bischof Dr. Gerhard Feige des Bistums Magdeburg.

Bereits 2008 begann der Bischof, die insgesamt 44 Pfarreien zu besuchen. Sein Ziel: "Ich möchte die Regionen kennenlernen und mir einen Überblick über die innerkatholischen Situationen vor Ort und die Entwicklungen innerhalb des Bistums verschaffen", so der Bischof. Außerdem sei ein enger Kontakt zu den Pfarreien wichtig.

Noch bis Sonntag dauert diese Reise für ihn an und wird Feige außer nach Zerbst auch nach Roßlau und Coswig bringen. Vor Ort wird er nicht nur Kirchen besuchen, sondern auch verschiedene Stationen, die zeigen, wie gelebte Ökumene funktionieren kann. Bereits die erste Station in Zerbst beeindruckte Feige. Er besuchte die Tafel und die Kindertafel. "Wir wollen nicht für, sondern mit", erklärte Leiterin Birgit Brandtscheit das Konzept. Hier werden nicht nur Leute versorgt, sondern sie helfen auch bei der Versorgung. Helfer werden aus dem eigenen Kundenstamm gewonnen. Bei der Kindertafel organisieren alle Mitglieder der Familie das Beisammensein, vom Kochen bis zur Ferienfreizeit. "Es ist toll zu sehen, wie hier vor Ort wunderbar praktisch die katholischen Grundsätze umgesetzt werden: Die Würde des Menschen wird geachtet, Hilfe zur Selbsthilfe gegeben und Solidarität. Auch wenn das sicherlich manchmal ein steiniger Weg ist, wird er hier beschritten", lobte der Bischof. Er zeigte sich beeindruckt von dem Engagement, das das ganze Team an den Tag legt. Es scheint ihm der richtige Weg zu sein, nicht nur zu versorgen, sondern zu Beteiligung und Spaß anzuregen, so Feige.

Ebenso beeindruckt ging er aus dem zweiten Besuch in Zerbst hervor: dem Francisceum. Feige hatte die historische Schule noch nie vorher betreten, dementsprechend groß war die Begeisterung. "Es ist faszinierend. Die Bibliothek fantastisch. So alte Schriften... Da fielen mir sofort zwei Wörter aus unserem Jubiläum 20 Jahre katholische Schulen ein: ¿verwurzelt und beflügelt\'", begeisterte er sich. Er habe selten so eine tolle Verbindung zwischen traditionell gewachsenem und historischem Gebäude, das mit neuem Leben gefüllt wird, erlebt.

"Und ich habe mich an meine Schulzeit in Halle und mein Abitur erinnert gefühlt, als mir erzählt wurde, dass die Schulabgänger hier einen Eichenlaubkranz bekommen. Das war bei mir genau so", erinnerte er sich zurück.

Bischof Gerhard Feige schien sich sichtlich wohl zu fühlen. Bis Sonntag wird er noch durch Anhalt fahren, unter anderem Lokalpolitiker treffen, aber auch Gottesdienste mitgestalten. Mit dieser Tour schließt er den Besuch aller Pfarreien im Bistum Magdeburg ab.