Neuer Pachtvertrag Zerbster Verein baut Kiesgrube bei Pulspforde zum Angelgewässer aus
Der Anglerverein Zerbst betreut ab sofort ein weiteres Gewässer: die Kiesgrube bei Pulspforde. Der künstlich entstandene See soll zum Angelgewässer ausgebaut werden.
Zerbst/Pulspforde - Sandige Ufer, Schilfinseln, Vogelgezwitscher - ein idyllisches Bild bietet der Baggersee. Ganz in der Nähe von Pulspforde liegt die „Kiesgrube Zerbst Ost“, wie er offiziell heißt. Seit Kurzem besitzt er auch die Nummer 7-490-10, mit der er nun in das Gewässerverzeichnis aufgenommen wird. Denn der Anglerverein Zerbst hat den künstlich entstandenen See von der Kiesa Gmbh & Co.KG gepachtet, die das dortige Kieswerk betreibt.
Rund 4,5 Hektar ist der Baggersee groß und soll jetzt zu einem Angelgewässer ausgebaut werden, wie Gerhard Wurche vom Vereinsvorstand informiert. Verschiedene Aufgaben liegen da vor den ehrenamtlich tätigen Sportsfreunden.
Müllentsorgung gehört zu den ersten Aufgaben
Mit als erstes haben Hans Warnke und Jürgen Neumann die Beschilderung vorgenommen. Darüber hinaus waren die beiden Männer bereits mehrfach im Einsatz, um das Gelände von Müll zu befreien. Schnell füllte sich der Pkw-Anhänger jedes Mal mit Unrat. Ein Ärgernis, das sie schon von der Zerbster Kiesgrube kennen, wo sich das Anglerheim befindet.
Doch zurück zum neuen Baggersee, um den sich der Verein fortan kümmert. Dort müssen Angelplätze eingerichtet werden, von denen zukünftig die Ruten ausgeworfen werden können. Geplant ist, den See ab Juni 2022 zum Angeln freizugeben, wie Gerhard Wurche sagt. „Bis dahin erfolgt ein Angelverbot“, betont er.
Denn: „Wir haben Hinweise, dass Langleinen und Netze eingesetzt werden, um Fische illegal zu entnehmen“, erklärt Gerhard Wurche mit ernster Miene. Verstärkt sollen deshalb jetzt Kontrollen durchgeführt werden. Neben der Polizei ist hier ebenfalls das Ordnungsamt der Stadt Zerbst eingebunden. Auch die staatliche Fischereiaufsicht und Fischereiaufseher des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt werden die zwischen Zerbst und Pulspforde gelegene Kiesgrube im Auge behalten, wie Gerhard Wurche erzählt.
Am Steilufer entsteht eine Schonstrecke
Zumal demnächst weitere Fische eingesetzt werden. Rund 2500 Euro investiert der Verein in den Besatz. Karpfen, Plötzen, Schleie und weitere Arten sollen in den Baggersee entlassen werden. Anschließend dürfe etwa ein Jahr lang nicht geangelt werden, sagt Gerhard Wurche.
Zukünftig wird das Angeln allerdings auch nicht im gesamten Bereich der Kiesgrube erlaubt sein. „Am Steilufer werden wir eine Schonstrecke einrichten“, erzählt er.
Daneben weiß Gerhard Wurche, dass der Baggersee bei sommerlichen Temperaturen manchen zum Baden einlädt. „Das geschieht jedoch auf eigene Gefahr“, betont er. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft rät aufgrund der nicht zu unterschätzenden Risiken grundsätzlich vom Baden in offenen Gewässern ab.