Prozessauftakt Als falsche Ärztin gearbeitet - Angeklagte gibt Betrug zu
Es ist Hochstapelei, als sich eine junge Frau an zwei Krankenhäusern als Assistenzärztin bewirbt. Ein Studium und eine Ausbildung hat sie nicht - wie kann sie die Kliniken täuschen?
![Ohne jemals Medizin studiert zu haben, arbeitete eine junge Frau kurze Zeit als Assistenzärztin in Krankenhäusern - nun muss sie sich dem Prozess stellen.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/12/79b4caed-90c7-44ff-8e8c-fb648220a834.jpeg?w=1024&auto=format)
Osnabrück - Sie soll als falsche Ärztin in zwei niedersächsischen Krankenhäusern gearbeitet haben: Zum Prozessauftakt am Landgericht Osnabrück hat eine heute 23 Jahre alte Frau die Vorwürfe eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft wirft der jungen Frau vor, sich im Jahr 2022 mit Hilfe einer gefälschten Approbationsurkunde an einer Klinik in Debstedt nahe Bremerhaven und danach in einem Krankenhaus in Meppen nahe der niederländischen Grenze beworben zu haben.
Dort arbeitete sie jeweils kurze Zeit als Assistenzärztin, aber zumindest den Ärzten der Klinik in Debstedt fiel offensichtlich schnell auf, dass die junge Frau nicht qualifiziert war. Die Klinik in Meppen wurde von einem misstrauischen Rettungssanitäter auf Ungereimtheiten im Lebenslauf der angeblichen Ärztin aufmerksam gemacht. Nach einer Rückfrage bei einer Hamburger Behörde, die die Approbationsurkunde angeblich ausgestellt hatte, flog der Betrug auf. Ihr wurde fristlos gekündigt und sie wurde angezeigt.
Die Staatsanwaltschaft wirft der 23-Jährigen gewerbsmäßigen Betrug, gewerbsmäßige Urkundenfälschung sowie den Missbrauch von Berufsbezeichnungen vor. Außerdem soll sie in Meppen sieben Patienten in der Notaufnahme behandelt haben und ihnen dabei Betäubungsspritzen verabreicht und Schnittwunden vernäht haben. Das wertet die Staatsanwaltschaft als gefährliche Körperverletzung.